Düngerversorgung: Wojciechowski kündigt EU-Düngerplan an
Das Europaparlament fordert von der Kommission einen Plan, um die Versorgung mit Düngemitteln in der EU sicherzustellen. Der Agrarkommissar will bis Ende Oktober liefern.
EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski hat eine Mitteilung seines Hauses zur Düngemittelversorgung in der Europäischen Union angekündigt. Diese soll noch im Oktober erscheinen. In dem Papier gehe es im Wesentlichen um die möglichen Auswirkungen der aktuellen Düngemittelknappheit auf die Ernährungssicherheit, erklärte der Pole am Donnerstag im Europaparlament in Straßburg. Außerdem würde die die Kommission Verfahren zur Reduzierung des Mineraldüngereinsatzes durch eine effizientere Nutzung erläutern.
Zu wenig GAP-Förderung für Precision Farming
In diesem Zusammenhang beklagte Wojciechowski, dass nur neun Mitgliedstaaten eine Förderung der Präzisionslandwirtschaft in den Entwürfen ihrer Strategiepläne zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) aufgenommen hätten. Für den Brüsseler Agrarchef ist die Präzisionslandwirtschaft ein „ideales Instrument“, um die Verwendung von mineralischen Düngemitteln zu optimieren.
Dorfman: Knappheit von Mineraldünger kritisch
Der Agrarsprecher der EVP-Fraktion im EU-Parlament, Herbert Dorfmann, verwies in der Debatte auf die negativen Folgen einer unzureichenden Versorgung mit mineralischem Dünger auf die Nahrungsmittelproduktion. Seiner Ansicht nach fehlt es beim Düngemitteleinsatz in der EU noch immer an einer tatsächlichen Kreislaufwirtschaft.
Laut seiner Fraktionskollegin Marlene Mortler (CSU) müsse mit Blick auf die Versorgung mit mineralischen Düngemitteln die Autonomie der Gemeinschaft gestärkt werden. „Europa muss deshalb alles unternehmen, um die Düngerquellen für Europa zu diversifizieren und den Düngernachschub für die Europäische Union zu sichern“, fordert Mortler.
Die Sprecherin der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten (S&D), Clara Aguilera, forderte die EU-Kommission auf, einen konkreten Nährstoffplan vorzulegen. Wichtig sei es jetzt, für eine Verbringung von organischen Düngemitteln aus „Überschussregionen“ in Gebiete mit einer geringeren Tierhaltungsdichte zu sorgen.
Benoît Biteau (EU-Grüne), stellvertretender Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses, lenkte den Blick auf die negativen Auswirkungen, die von mineralischen Düngemitteln auf das Klima und die Biodiversität ausgehen. Diese würden von den meisten Akteuren in der aktuellen Debatte komplett ignoriert. Die aktuelle Krise zeigt nach den Worten des Grünen-Politikers eindrücklich, dass das Modell der konventionellen Agrarproduktion und ihrer Abhängigkeit von fossilen Energieträgern „sehr verwundbar“ ist.
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EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski hat eine Mitteilung seines Hauses zur Düngemittelversorgung in der Europäischen Union angekündigt. Diese soll noch im Oktober erscheinen. In dem Papier gehe es im Wesentlichen um die möglichen Auswirkungen der aktuellen Düngemittelknappheit auf die Ernährungssicherheit, erklärte der Pole am Donnerstag im Europaparlament in Straßburg. Außerdem würde die die Kommission Verfahren zur Reduzierung des Mineraldüngereinsatzes durch eine effizientere Nutzung erläutern.
Zu wenig GAP-Förderung für Precision Farming
In diesem Zusammenhang beklagte Wojciechowski, dass nur neun Mitgliedstaaten eine Förderung der Präzisionslandwirtschaft in den Entwürfen ihrer Strategiepläne zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) aufgenommen hätten. Für den Brüsseler Agrarchef ist die Präzisionslandwirtschaft ein „ideales Instrument“, um die Verwendung von mineralischen Düngemitteln zu optimieren.
Dorfman: Knappheit von Mineraldünger kritisch
Der Agrarsprecher der EVP-Fraktion im EU-Parlament, Herbert Dorfmann, verwies in der Debatte auf die negativen Folgen einer unzureichenden Versorgung mit mineralischem Dünger auf die Nahrungsmittelproduktion. Seiner Ansicht nach fehlt es beim Düngemitteleinsatz in der EU noch immer an einer tatsächlichen Kreislaufwirtschaft.
Laut seiner Fraktionskollegin Marlene Mortler (CSU) müsse mit Blick auf die Versorgung mit mineralischen Düngemitteln die Autonomie der Gemeinschaft gestärkt werden. „Europa muss deshalb alles unternehmen, um die Düngerquellen für Europa zu diversifizieren und den Düngernachschub für die Europäische Union zu sichern“, fordert Mortler.
Die Sprecherin der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten (S&D), Clara Aguilera, forderte die EU-Kommission auf, einen konkreten Nährstoffplan vorzulegen. Wichtig sei es jetzt, für eine Verbringung von organischen Düngemitteln aus „Überschussregionen“ in Gebiete mit einer geringeren Tierhaltungsdichte zu sorgen.
Benoît Biteau (EU-Grüne), stellvertretender Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses, lenkte den Blick auf die negativen Auswirkungen, die von mineralischen Düngemitteln auf das Klima und die Biodiversität ausgehen. Diese würden von den meisten Akteuren in der aktuellen Debatte komplett ignoriert. Die aktuelle Krise zeigt nach den Worten des Grünen-Politikers eindrücklich, dass das Modell der konventionellen Agrarproduktion und ihrer Abhängigkeit von fossilen Energieträgern „sehr verwundbar“ ist.