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topplus Vorschnell eingeknickt?

DüngeVO: WLV-Veredelungspräsident fordert Aeikens Rücktritt

Hubertus Beringmeier vom WLV wirft Agrar-Staatssekretär Aeikens vor, bei der Düngeverordnung gegenüber Brüssel zu schnell eingeknickt zu sein und die verschärften Forderungen akzeptiert zu haben. Er fordert den Rücktritt des Beamten.

Lesezeit: 3 Minuten

Weil Agrar-Staatssekretär Dr. Hermann Onko Aeikens nach Ansicht vieler Bauern bei der Düngeverordnung zu früh nachgegeben habe, müsse er zurücktreten. Das forderte Hubertus Beringmeier, der Vorsitzende des Veredelungsausschusses des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) kürzlich beim Kreisverbandstag Gütersloh in Rheda-Wiedenbrück.

„Ich bin fast vom Stuhl gefallen, als die Meldung aus Berlin zum verschärften Grundwasserschutz kam. Ohne Abstimmung mit den Fachgremien und dem Berufsstand hat Aeikens die Segel gestrichen und Maßnahmen aus Brüssel akzeptiert, die einen Abbau der Tierbestände in Nordwestdeutschland mit der Brechstange zur Folge haben. Das war eine grandiose politische Fehlleistung. Der Staatssekretär sollte seinen Posten räumen“, schimpfte Beringmeier laut Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben in seiner Rede.

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Beringmeier bewirtschaftet einen 180 ha Hof mit 4.000 Mastschweineplätzen. Setzt Berlin die Brüsseler Vorgaben ab 2020 um, benötigt die Familie bei gleicher Tierzahl etwa 20 % mehr Land für die Gülle. Etwa 55 % aller Flächen in Beringmeiers Heimatkreis Paderborn sind „rote Gebiete“, berichtet das Wochenblatt weiter. Zunächst, da war sich der Landwirt mit NRW-Staatssekretär Heinrich Bottermann aus dem Umweltministerium einig, müsse man sich die Messstellen der Grundwasserkörper anschauen und fragen, woher die erhöhten Nitratwerte kommen. „Sportplätze, Golfplätze, Kleingärten – überall wird kräftig gedüngt. Aber allein wir Bauern sollen schuld sein?, fragt der Vorsitzende.

Bottermann verteidigte allerdings seinen Amtskollegen aus Berlin, wenngleich auch er mehr als überrascht gewesen sei. „Das war für uns der Knaller“, sagte er. Deutschland müsse die Düngeverordnung in zwei Punkten (Schlagbezogenheit, rote Grundwasserkörper) nachbessern, sonst drohten Strafzahlungen bis 800.000 Euro/Tag. Gleichwohl stehe die Landesregierung an der Seite der Viehhalter, sagte Bottermann.

Das Landesamt für Natur- und Umweltschutz (LANUV) solle jetzt zügig alle Grundwasserkörper in NRW überprüfen und die roten Gebiete eingrenzen. Ein Teil der Gebiete werde dann wahrscheinlich nicht mehr den verschärften Auflagen unterliegen. Daneben fordert NRW laut Bottermann vom Bund ein Förderprogramm zum Güllebehälterbau. Einen möglichen Ausweg sieht der gelernte Tierarzt auch in großtechnischen Anlagen zur Gülleaufbereitung.

Gleich zu Beginn des Verbandstages hatte Vorsitzender Andreas Westermeyer auf die extrem miese Stimmung im Berufsstand hingewiesen und gefragt: „Was ist hier eigentlich los?“ Die Bauern seien schuld am Bienensterben, sie quälten ihre Tiere, verschmutzten das Grundwasser. Westermeyer: „Wir haben die Schnauze voll und fühlen uns im Stich gelassen. Unser Nachwuchs investiert doch nicht mehr in neue Ställe, wenn vertrauen und Verlässlichkeit in der Politik und Gesellschaft fehlen“, zitiert ihn das Wochenblatt.

Den ganzen Bericht lesen Sie jetzt ab S. 20 im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben 10/2019.

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