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Dürfen wir Tiere nutzen?

Die Nutztierhaltung hat – egal in welcher Form – keine Zukunft. Eine Abkehr von ihr ist der einzige gerechte und sinnige Weg. Diese radikale Meinung vertritt die Tierrechtlerin, Philosophin und Veganerin Hilal Sezgin in ihrem Buch „Artgerecht ist nur die Freiheit: Eine Ethik für Tiere oder Warum wir umdenken müssen“.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Nutztierhaltung hat – egal in welcher Form – keine Zukunft. Eine Abkehr von ihr ist der einzige gerechte und sinnige Weg. Diese radikale Meinung vertritt die Tierrechtlerin, Philosophin und Veganerin Hilal Sezgin in ihrem Buch „Artgerecht ist nur die Freiheit: Eine Ethik für Tiere oder Warum wir umdenken müssen“. Diese für Landwirte mit Tierhaltung provokante These der Autorin und der Erfolg des Buches, das bereits in der dritten Auflage erschienen ist, veranlasste die Agrarsoziale Gesellschaft mit Hilal Sezgin am vergangenen Mittwoch im Rahmen der Frühjahrstagung in Münster zu diskutieren.

 

Die bekennende Veganerin lehnt die Nutztierhaltung gänzlich ab, weil der Mensch ihrer Auffassung nach nicht (mehr) das Recht habe, Tiere zu halten, zu nutzen und zu töten. „Gesellschaft hat sich immer weiterentwickelt. Nur weil wir in der Vergangenheit Tiere gebraucht haben, heißt das nicht, dass wir sie heute immer noch brauchen. Nur weil in der Vergangenheit Sklavenhandel betrieben wurde, heißt das nicht, dass das heute noch legitim wäre“, so die Buchautorin.

 

Hilal Sezgin erkennt Tiere vielmehr als Individuen mit eigenen Rechten an. „Die Tatsache, dass wir Menschen die Tiere als Nutztiere bezeichnen, führt nicht unweigerlich zur Erlaubnis, dass wir sie halten, töten und essen dürfen. Das Tier weiß schließlich nicht, ob es ein Nutz-, Haus- oder Wildtier ist“, so die Tierethikerin. Sie habe daher die Vision einer Menschheit, die sich die Erde gerecht mit anderen Tieren teile.


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Kopfschütteln bei den Gästen


Bei den rund 100 anwesenden Gästen aus der Tierhaltungsbranche stießen die radikalen Aussagen der Philosophin indes auf Kopfschütteln. So kritisierte u.a. Jochen Dettmer, Bundesgeschäftsführer von Neuland, die einseitige Sichtweise Sezgins. Sie verkenne völlig, dass eine Ernährung der Weltbevölkerung nur möglich sei, wenn auch das Grünland, das immerhin rund 70 % der weltweiten Nutzfläche ausmache, über den Pansen der Wiederkäuer zu Fleisch „veredelt“ werde.

 

In der Diskussion meldete sich auch NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel zu Wort. Er lobte die Agrarsoziale Gesellschaft dafür, sich mit solch kritischen Stimmen und radikalen Meinungen auseinanderzusetzen. Wenn es in der Gesellschaft solche Stimmen und Stimmungen gebe, müsse man sich diesen stellen. „Ich teile die Ansichten von Hilal Sezgin nicht“ stellte der Minister unmissverständlich klar. „Für mich ist das Nutzen von Tieren erlaubt. Das schließt das Essen von Fleisch ein.“ Entscheidend sei aber, wie die Tiere gehalten und wie sie getötet würden. Hier müssten die Tierhaltungssysteme in Bezug auf Tierwohl und Nachhaltigkeit weiter verbessert werden, meinte Remmel.

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