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DVT-Jahrestagung: Futterhersteller verteidigen offene Märkte

Bei allen Bestrebungen zu mehr Umwelt darf laut dem Verband Tiernahrung nicht vergessen werden, die heimische Erzeugung von tierischen Lebensmitteln zu sichern. Weltweit steige die Fleischproduktion.

Lesezeit: 3 Minuten

Offene Märkte und der ungehinderte Zugang zu Rohwaren sind für die Futtermittelbranche von großer Bedeutung. Das ist eine der Kernaussagen von Jan Lahde, Präsident des Deutschen Verbands Tiernahrung e. V. (DVT) in seiner Eröffnungsrede zur Verbandsjahrestagung.

„Nur mit dem freien Zugang zu den global verfügbaren Ressourcen können wir eine nachhaltige Tierernährung – auch im Sinne des Klimaschutzes – realisieren. Wenn wir über die geografische Herkunft diskutieren und auf Importe von einzelnen Rohstoffen aus den jeweils klimatisch bevorzugten Regionen verzichten, ist das eine Luxusdebatte“, stellt Lahde klar.



Im Zusammenhang mit der aktuellen Klimaschutzdebatte fordert der DVT-Präsident eine gesunde Balance zwischen der Umwelt- und Wirtschaftspolitik, die zu einer Sicherung der heimischen Erzeugung von tierischen Lebensmitteln führt. Der sinkende Fleischverzehr in Deutschland täusche darüber hinweg, dass die weltweite Fleischproduktion laut OECD langfristig weiter steige. Lahde: „Wir haben in der deutschen Veredlungswirtschaft einen sehr hohen Standard und setzen ihn mit überzogenen gesellschafts- und umweltpolitischen Vorstellungen aufs Spiel.“

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Die Forderungen zum pauschalen Importstopp von Soja und dem Fleischverzicht wies er zurück. Die Futtermittelwirtschaft bekenne sich zur Nachhaltigkeit und habe durch die global gültigen FEFAC-Leitlinien für nachhaltig zertifiziertes Soja bereits einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung der Situation geleistet. Nach diesen Leitlinien darf Soja nur von solchen Flächen in Mischfutter eingesetzt werden, die gemäß dem Soja-Moratorium nicht nach dem Jahr 2008 gerodet wurden.



Zu einem rechtssicheren Umfeld für die Futterproduktion und die Rohstoffe gehört auch der Einsatz von Futterkomponenten, die mit Hilfe der neuen Züchtungstechnologien erzeugt wurden. „Wir sehen in den neuen Züchtungsmethoden klare Vorteile, weil sie zur Nachhaltigkeit und damit zum Klimaschutz beitragen“, so Lahde. „Für uns ist die Mehrheit solcher Pflanzen mittels neuer Züchtungsmethoden rechtlich so zu behandeln wie die Kulturpflanzen, die durch konventionelle Verfahren entstanden sind.“ Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs in dieser Frage im Sommer 2018 hat den DVT veranlasst, zusammen mit weiteren Wirtschaftsverbänden für eine Anpassung der Gentechnikregelungen zu werben.

Da derzeit eine Identifizierung der Mutationsursache nicht möglich ist und dies eine Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung ausschließt, fordert Lahde: „Wir brauchen die Rechtssicherheit für den Import der im Ausland mit diesen Techniken erzeugten Rohwaren, die dort nicht als gentechnisch veränderte Ware eingestuft sind. Um unsere Versorgungsmärkte nicht zu gefährden, müssen die Bestimmungen zu agrarischen Rohstoffen verschiedener Weltregionen miteinander kompatibel sein. Denn im Handel und in der Logistik mit Massenschüttgütern wie Soja, Mais, Raps und Weizen wird die Ware bereits in den Ursprungsländern zusammengeführt.“ Es bestehe dringend politischer Handlungsbedarf, so der DVT-Präsident.

Futtermittelsicherheit geht vor

Ob bio, gentechnikfrei, regional oder konventionell – die veränderte Verbrauchernachfrage in Deutschland führt zu Diversifizierungen beim Lebensmittelangebot und damit auch beim Futtermittelsortiment. Die Wünsche führen tendenziell zur Verteuerung der Produktion für tierische Erzeugnisse.

Jan Lahde betonte: „Das Wichtigste bei all den Diskussionen ist und bleibt, dass Futtermittel und ihre Bestandteile für die jeweilige Tierart geeignet, verkehrsfähig und vor allem sicher sein müssen. Denn Futtermittelsicherheit geht vor.“

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