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DWD/DBV: Klimawandel birgt Chancen und erfordert Investitionen

„Die Klimaänderungen der kommenden Jahrzehnte werden die Landwirtschaft in Deutschland verändern. Steigende Temperaturen und ein Wandel der Niederschlagsverteilungen im Jahresverlauf bergen Chancen auf höhere Erträge. Das setzt jedoch voraus, dass die Landwirte hohe Summen in Bewässerungssysteme und Drainagen investieren.

Lesezeit: 3 Minuten

„Die Klimaänderungen der kommenden Jahrzehnte werden die Landwirtschaft in Deutschland verändern. Steigende Temperaturen und ein Wandel der Niederschlagsverteilungen im Jahresverlauf bergen Chancen auf höhere Erträge. Das setzt jedoch voraus, dass die Landwirte hohe Summen in Bewässerungssysteme und Drainagen investieren. Auch sind erhebliche Anstrengungen in der Pflanzenzüchtung notwendig, um die Kulturpflanzen an die sich ändernden Witterungsbedingungen anzupassen.“ Das erklärten Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und Werner Schwarz, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.



Neue Auswertungen des DWD zeigen, dass in Deutschland für den Zeitpunkt Ende April die Bodentemperatur von 1962 bis 2012 im Mittel um 5 Grad auf heute 16 Grad Celsius zugenommen hat. „Wir rechnen damit, dass sich dieser Trend bis 2100 fortsetzt“, berichtet Becker. Viele Pflanzen wüchsen deshalb früher. Der Vegetationsbeginn gemittelt über verschiedene Pflanzen findet heute etwa 7 Tage früher statt als vor 50 Jahren. Im Jahr 2100 könnte er laut DWD im Vergleich zu den 1960er Jahren sogar drei Wochen früher beginnen. Dies werde sich positiv auf den Ertrag und die Anbaumöglichkeiten von wärmeliebenden Pflanzen wie Mais oder Hirse auswirken. Der Mais dürfte damit hierzulande zu den Gewinner-Pflanzen im Klimawandel gehören. Zugleich ermöglicht die Abnahme der Spätfröste eine verstärkte Nutzung von Zweitkulturen auf derselben Fläche. „In Deutschland kann die immer knapper werdende Ressource Ackerfläche dann durch mehrere Ernten effektiver genutzt werden.“


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Niederschläge ungleicher und weniger


Während im Mittel steigende Temperaturen der Landwirtschaft nutzten, sähe das beim Niederschlag nicht so günstig aus, berichtet Becker. Die Landwirte würden lernen müssen, künftig immer ungleicher verteilte Niederschläge im Sommerhalbjahr und mögliche Wasserknappheit durch noch effizientere Bewässerungsverfahren auszugleichen. Das erfordere aber hohe Investitionen in Bewässerungssysteme und eine optimierte Beregnungssteuerung. Die erwartete Zunahme der Niederschläge im Herbst und Winter führe zudem dazu, dass dann zu nasse Böden maschinell nicht wirkungsvoll bearbeitet werden können - ein Problem für eine auf Maschineneinsatz angewiesene Landwirtschaft. Es komme deshalb darauf an, Drainagesysteme zu erhalten oder neu zu bauen.



DBV-Vizepräsident Werner Schwarz kam ebenso zu der Einschätzung. Er erwartet längere Trockenzeiten im Frühjahr und Frühsommer, obwohl die Getreidepflanzen in dieser Zeit eigentlich eine gute Bodenfeuchte benötigen. Hinzu kämen Extremsituationen wie Hagel kurz vor der Obst- oder Maisernte, Starkregen, der zur Erosion von wertvollem Boden und zur Unbefahrbarkeit der Äcker führen kann. Auch die Kahlfröste in diesem Jahr hätten gezeigt, wie risikoreich der Ackerbau sein kann. Selbst unsere Tierhalter spüren den Klimawandel, betonte Schwarz. „Unsere Nutztiere erleiden plötzlich Tierkrankheiten, die wir früher nur aus südeuropäischen Regionen kannten. Dazu gehören die Blauzungenkrankheit und das Schmallenbergvirus.“


Neue Sorten braucht das Land


Für die Zukunft fordert Schwarz Anpassungen im Pflanzenbau und neue Sorten, die an die Bedingungen, wie z.B. harte Winter oder Trockenheit, angepasst sind. In diesem Zusammenhang sprach er sich für einen flächendeckenden Erhalt der Sortenversuche in den Bundesländern aus, die vielerorts aus finanziellen Gründen gefährdet seien.


Pfluglose Bodenbearbeitungsverfahren und der Anbau von Zwischenfrüchten würden außerdem dazu beitragen, der Erosion vorzubeugen und den Wasserhaushalt positiv zu beeinflussen. Wo die natürlichen Voraussetzungen für eine Bewässerung gegeben seien, werde die Bewässerung wichtiger. (ad)

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