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„Echt grün“ ist ein Erfolgsmodell!

Seit drei Jahren gibt es die Imagekampagne „Echt grün – Eure Landwirte“. Hubertus Berges zieht eine Zwischenbilanz. Was war für die Kreislandvolkverbände Cloppenburg, Emsland und Oldenburg der Anlass, „Echt grün“ zu starten? Berges: Die pauschale Kritik an der Landwirtschaft und an der Tierhaltung insbesondere...

Lesezeit: 4 Minuten

Seit drei Jahren gibt es die Imagekampagne „Echt grün – Eure Landwirte“. Hubertus Berges zieht eine Zwischenbilanz.


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Was war für die Kreislandvolkverbände Cloppenburg, Emsland und Oldenburg der Anlass, „Echt grün“ zu starten?


Berges: Die pauschale Kritik an der Landwirtschaft und an der Tierhaltung insbesondere. Darauf müssen alle Ebenen reagieren – auch die Regionen.


Welche Ziele verfolgt „Echt grün“?


Berges: Wir wollen ein positives Bild von der Landwirtschaft zeigen und haben dabei vier Zielgruppen im Blick: Die Politik, die Medien, die breite Öffentlichkeit und die eigenen Mitglieder.


Haben Sie diese erreicht?


Berges: Ja. Wir haben es mit „Echt grün“ z.B. ins Wahlprogramm der CDU für die Landtagswahl 2018 geschafft. Die regionalen Zeitungen berichten sehr positiv über uns. Wie „Echt grün“ in der Öffentlichkeit ankommt, ist dagegen schwer zu messen. In jedem Fall ist etwas in Bewegung gekommen. Das honorieren unsere Mitglieder.


Was tun Sie konkret?


Berges: Wir sind mit Radiowerbung gestartet. Das war wirksam aber extrem teuer. Heute werben wir in Kinos und an Bussen und wir setzen auf großflächige Plakate an Bahnhöfen oder anderen zentralen Plätzen. Viele Bürgermeister stellen uns unentgeltlich Werbeflächen zur Verfügung und legen unsere Informationsflyer in den Rathäusern aus. Wir sprechen die Medien gezielt an, machen Presseveranstaltungen zu Themen wie Nährstoffüberschüsse, Investitionsförderung oder Tierwohl. Wichtig ist es, den Journalisten, die unter extremen Zeitdruck stehen, die Arbeit mit verständlichen Pressetexten und guten Fotos zu erleichtern.


Ist „Echt grün“ ein politisches Statement?


Berges: Wir arbeiten überparteilich, halten uns aber für die echten Grünen, weil wir seit Jahrtausenden Ackerbau und Viehzucht betreiben und dabei täglich mit Natur und Umwelt umgehen.


Wer berät Sie?


Berges: Der frühere SPD-Bundesgeschäftsführer Kajo Wasserhövel mit seiner Agentur Elephantologic aus Berlin. Wir haben ganz bewusst externe Berater ins Boot geholt. Kajo Wasserhövel hat erfolgreich Bundestagswahlkämpfe organisiert. Er beobachtet die Entwicklungen in der Politik, den Verbänden und gesellschaftlichen Gruppierungen sehr genau und leitet daraus seine Empfehlungen ab.


Warum ist das so wichtig?


Berges: Nichtlandwirte schauen mit den Augen der Verbraucher auf die Branche und haben zum Teil eine ganz andere Wahrnehmung von moderner Landwirtschaft als die Bauern. Bei begrenzten Mitteln müssen wir unser Geld da einsetzen, wo es die größten Wirkungen erzielt. Das können Kommunikationsexperten besser beurteilen.


Wie haben Sie die Arbeit organisiert?


Berges: Einmal im Jahr gibt es ein Strategietreffen, bei dem der inhaltliche und finanzielle Jahresplan festgelegt wird. Alle sechs Wochen trifft sich der sog. Lenkungsausschuss. Dieser besteht aus den Vorsitzenden und Geschäftsführern der beteiligten Kreisverbände. Dort werden die konkreten Maßnahmen beschlossen, die dann von den Öffentlichkeitsarbeitern der Kreisverbände im Kreativausschuss konzipiert und umgesetzt werden. Die Berater sind in alle Gremien eingebunden.


Wie viel Personal beschäftigt „Echt grün“?


Berges: Wir haben eine hauptamtliche Arbeitskraft, die intensiv von den Kreisverbänden unterstützt wird.


Wie groß ist Ihr Etat?


Berges: In den ersten drei Jahren stand eine Million Euro zur Verfügung.


Wer finanziert „Echt grün“?


Berges: Nur unsere Mitglieder. Wir nehmen bewusst keine Sponsorengelder, um unabhängig zu bleiben. Der Aufwand liegt bei rund 1 €/ha LF. Im Kreis Cloppenburg erheben wir dafür einen Sonderbeitrag.


Gab es darüber Diskussionen?


Berges:Nur ganz vereinzelt. Die Abgabe war zunächst befristet. Inzwischen erheben wir sie dauerhaft. Viele wären sogar bereit, mehr zu zahlen, weil sie von „Echt grün“ überzeugt sind.


Die erste Projektphase endet im Jahr 2018. Gibt es eine nächste Runde?


Berges: Ja und das Projekt wächst. Inzwischen sind wir mit Emsland, Oldenburg, Cloppenburg, Osnabrück, Diepholz, Wesermarsch, Friesland und Hannover acht Kreisverbände. Weitere Kreise wollen dazustoßen.


Wie viel Geld steht dann künftig zur Verfügung?


Berges: Pro Jahr kalkulieren wir zunächst mit gut 500000 €.


Was macht „Echt grün“ zum Erfolg?


Berges: Wir haben die Akzeptanz unserer Mitglieder und wir sind flexibel, weil unsere Strukturen schnelle Entscheidungen ermöglichen. Wir verstehen uns übrigens ausdrücklich nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung der Arbeit des Landesverbandes, mit dem wir eng kooperieren. Das gilt auch für den DBV in Berlin. Das zeigt zum Beispiel die gemeinsame Standpräsenz bei der Grünen Woche.


Wie soll es weitergehen?


Berges:Ich würde mich freuen, wenn am Ende alle Kreisverbände aus Niedersachsen dabei sind.


Können auch Verbände aus anderen Bundesländern mitmachen?


Berges: Erste Anfragen gibt es. Wir sind da offen.

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