In Zukunft sollen nicht nur die „normalen“ Eier für private Haushalte gekennzeichnet werden, sondern auch Produkte, in denen Eier verarbeitet wurden. Mit dieser Forderung liegen die Länderagrarminister mit dem Landesbauernverband aus Niedersachsen auf einer Linie.
Seit dem 1. Januar 2012 ist die konventionelle Käfighaltung in der gesamten Europäischen Union verboten, in Deutschland bereits seit 2009. Erlaubt sind nur noch ausgestaltete Käfige, die ein höheres Platzangebot sowie einen Scharrbereich, Sitzstangen und Nester bieten. Diese Eier werden mit der 3 für Käfighaltung gekennzeichnet und vor allem zur Herstellung von Fertigprodukten wie Backmischungen, Schokoriegeln oder Nudeln verwendet. Bislang ist auf den Verpackungen keine Kennzeichnung üblich. Wie die DEU Eiervertriebsgesellschaft berichtet, ist der Preis für diese Eier europaweit um einige Cent pro Kilogramm gestiegen.
Die Entwicklung am Bio-Eiermarkt gestaltet sich dagegen nach Angaben der Agrarmarktinformationsgesellschaft (AMI) derzeit nicht einfach. Trotz guter Nachfrage senkten verschiedene Discounter zum Jahresanfang ihre Einkaufspreise, gleichzeitig sind die Anforderungen an die Biobetriebe gestiegen. Beispielsweise sollen 20 Prozent des Futters aus der Region stammen. Außerdem werden mit der Revision der EU-Öko-Verordnung höhere Anforderungen diskutiert. Sie sind für die Hühnerhalter mit Planungsunsicherheit verbunden und dämpfen den weiteren Expansionswillen der Betriebe.
Rund 41 % der in Deutschland lebenden Bio-Legehennen werden in Niedersachsen gehalten. Die 0 auf dem Ei steht für die ökologische Haltung. 1,35 Mio. Tiere wurden zum Stichtag 1. Dezember 2013 dort in Betrieben mit mindestens 3.000 Hennenhaltungsplätzen vom Statistischen Bundesamt gezählt.
Bei den Bio-Legehennen waren es fast 3,3 Mio., was einem Zuwachs von 12,3 % gegenüber 2012 entspricht. Insgesamt leben in Deutschland 38,4 Mio. Legehennen, 5,2 % mehr als noch 2012. Die Haltungskapazitäten in ökologischen Betrieben stiegen 2013 gegenüber dem Vorjahr um 8,6 % auf 3,73 Mio. Plätze. Die Anzahl der Bio-Haltungsplätze hat sich seit 2007 fast verdoppelt.
Hintergrund:
Länder für umfassende Herkunftskennzeichnung von Eiern (22.5.2014)