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Ein Futterband als Roboter

Für Rinderhalter gibt es jetzt ein Band, das automatisch füttert. Wie funktioniert der „Fütterungsroboter“? Und wo passt er hin? Die Automatisierung schreitet auch in der Rinderfütterung voran. Mit „feedstar“ bietet Eder jetzt eine Lösung an, bei der ein Band die Kühe regelmäßig automatisch füttert.

Lesezeit: 4 Minuten

Für Rinderhalter gibt es jetzt ein Band, das automatisch füttert. Wie funktioniert der „Fütterungsroboter“? Und wo passt er hin? Ein Bericht von Klaus Dorsch aus der top agrar Südplus 1/2017:


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Die Automatisierung schreitet auch in der Rinderfütterung voran. Mit „feedstar“ bietet Eder jetzt eine Lösung an, bei der ein Band die Kühe regelmäßig automatisch füttert. Das Futterband ist mit Vor- und Rücklauf ausgerüstet, wie es der Hersteller schon seit Jahrzehnten vertreibt: Ein Antrieb mit Seilwinde zieht das Band mit dem Futter aus, ein zweiter zieht das leer gefressene Band wieder ein.


Mischwagen mit Elektromotor


Neu ist, dass eine Steuerung das Band mit einem Mischwagen mit Hybridantrieb koppelt. Am Mischwagen ist zusätzlich zum Zapfwellenantrieb ein Elektromotor für den Futteraustrag angebaut. Damit lassen sich die Auswurfmenge und die Bandgeschwindigkeit so aufeinander abstimmen, dass überall auf dem Band die gleichen Futtermengen liegen.Versorgt ein Band mehrere Tiergruppen, lassen sich den jeweiligen Bandabschnitten unterschiedliche Futtermengen zuteilen. Zudem kann der Landwirt über die Steuerung die Vorlageintervalle variieren.


Die Basisausrüstung umfasst das Futterband, die Steuerung und den Futtermischwagen. Eder liefert hierfür je nach Bedarf Wägen des Herstellers BvL von 8 bis 17 m3, die mit den passenden Elektromotoren und Anschlüssen für die Steuerung ausgerüstet sind. Das Futterband selbst ist aus glasfaserverstärktem PVC gefertigt und hat zehn Jahre Gewährleistung auf Abrieb. Es ist in beliebiger Länge bis zu 100 m lieferbar.


Als zusätzliches Modul enthält das System eine Restfutterklappe. Sie streift das übrige Futter beim Zurücklaufen des Bands in einen Auffang. Dort kann man es einfach mit dem Frontlader entfernen. Weitere Module sind eine App, mit der der Landwirt das Fütterungssystem per Handy überwachen und steuern kann, sowie Fertigteile für Barren und Schächte. Das komplette System z.B. mit einem 40-m-Band, 2 Winden, einem 10-m3-Hybridmischer, Steuerungsanlage und Restfutterklappe kostet ca. 79000 € (ohne MwSt.). Weitere 10000 € netto kommen für die Fertigteile dazu, die Barrenwand, Trogfläche und Futtertischbegrenzung umfassen.


Kein Futtertisch nötig


Ein Vorteil des Systems ist, dass kein Futtertisch nötig ist. Für das Futterband reicht eine Breite von 90 cm. Auf der dem Fressgitter gegenüberliegenden Seite wird es durch eine 70 bis 80 cm hohe Mauer begrenzt, damit die Tiere das Futter nicht aus dem Trog werfen können. Deshalb eignet sich das Futterband für Umbaulösungen bzw. für platzsparende Neubauten auf beengten Hofflächen.Der kanalförmige Aufbau des Troges verringert auch den Arbeitsaufwand. Die Tiere nehmen das vorhandene Futter fast vollständig auf, ohne dass es nachgeschoben werden muss.


Wie gut sich das System bewährt, wird sich zeigen, wenn mehr Bandroboter in der Praxis laufen.


„Das Futterband spart uns Platz, Geld und Zeit“


Als Familie Seidl aus Högling im Landkreis Rosenheim vor zwei Jahren den Sprung vom Anbinde- zum Laufstall wagte, entschied sie sich vor allem aus Kostengründen, an der Hofstelle in Ortslage zu bauen. Einziges Manko dabei: Der Platz war sehr knapp. „Wir installierten deshalb ein Futterband und sparten uns so den 5 m breiten Futtertisch“, erläutert Betriebsleiter Andreas Seidl. Der 2-reihige Stall bezieht den alten Anbindestall mit ein, ist zur Hofseite offen und bietet Platz für 73 Milchkühe.


Weil die Familie vorhandene Gebäude- und Lagerkapazitäten nutzen konnte, hat sie mit knapp 7 000 € pro Stallplatz sehr günstig gebaut. In den Kosten sind der Melkroboter und die Fütterungsanlage enthalten.


„Die Automatisierung hilft uns dabei, alle Betriebszweige zu bewältigen“, erläutert Seidl. Neben der Milchviehhaltung betreibt er mit seiner Frau Helga und seinem Sohn Sebastian eine 280-kW-Biogasanlage mit Nahwärmenetz.


Das Fütterungssystem umfasst neben dem 90 cm breiten und 44 m langen Futterband einen 17-m3-Misch-

wagen mit Elektromotor und einen zentralen Steuerungsschrank. Der Fütterungsroboter füttert sechsmal pro Tag eine Teil-TMR aus Maissilage, Grassilage, Luzerneheu und Eigenmischung. Im Melkroboter erhalten die Kühe zusätzlich bis zu 4 kg Konzentrat. Zum Befüllen koppeln Seidls den Mischwagen von der Steuerung ab und fahren ihn zur Siloanlage.


Mehr Melkungen


„Die häufige Futtervorlage hat vor allem in ruhigen Phasen, z. B. während der Nacht, zu einem Anstieg der Melkungen geführt“, berichtet Helga Seidl. So konnte die Fleckviehherde trotz Aufstockung die Leistung von 9 000 kg pro Jahr halten.


Sehr positiv bewertet die Familie die Arbeitsentlastung durch das Futterband. Weil der Trog durch eine

80 cm hohe Betonwand begrenzt ist, entfällt das Nachschieben des Futters und Kehren des Futtertischs. „Das spart uns jeden Tag eine halbe Stunde Arbeit“, rechnet Hofnachfolger Sebastian Seidl vor. Die Restfuttermengen, die eine Klappe beim Zurücklaufen des Bandes in einen Auffang schiebt, sind gering. „Da fällt alle drei Tage nur eine Schubkarre voll an.“



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