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Eine Woche im Amt: Das sagen Landwirte zur neuen Bundesregierung

Die Bundesregierung hat erste Pflöcke eingeschlagen. Dazu gehört nicht zuletzt ein klares Bekenntnis von Kanzler Merz zur deutschen Land- und Forstwirtschaft. So kommt es bei den top agrar-Lesern an.

Lesezeit: 5 Minuten

Die top agrar-Leser haben die ersten Schritte der neuen schwarz-roten Bundesregierung genau verfolgt. Manches davon kommt gut an, etwa das Bekenntnis von Kanzler Merz zur heimischen Landwirtschaft oder Landwirtschaftsminister Rainers Ankündigung einer pragmatischen Agrarpolitik. Andere Leser sind vorsichtig und erwarten handfeste Maßnahmen. Eine Auswahl der Zuschriften der vergangenen Tage haben wir für Sie zusammengefasst.

Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.

Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.

Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.

Zu: "Dieser Staatssekretär komplettiert Agrarminister Rainers Spitzenpersonal"

Und noch eine Überraschung beim Personal: Prof. Dr. Dr. Markus Schick soll Beamteter Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium werden. Der Human- und Tiermediziner bringt viel Expertise mit ins Ministerium.

"Kompetenz ist wieder etwas Wert, gute Wahl!" (Jakob Lechner, via facebook) 

"Großartige Nachricht!" (Sabine Firnhaber, via facebook) 

Fachkenntnisse jetzt bitte auch einsetzen

"Seine Vita liest sich ja nicht schlecht. Ein besonderes Augenmerk muss er jetzt nur noch auf das öffentliche Veterinärwesen legen. Da gibt es einiges zutun. Strengere und vor allem mehr Kontrollen, um die Straftäter in diesem Bereich dingfest zu machen und ihrer verdienten Strafe zuzuführen." (Michael Holzer, via facebook)

"Es geht neuerdings auch um Fachkompetenz. Bei den Grünen durfte ja jeder ran…" (Gert Ruschulte, via facebook)

Zu: "Politik mit Stallgeruch: Alois Rainer kanns richten"

Mit Alois Rainer wird das Landwirtschaftsministerium neu ausgerichtet. Was kann der CSU-Mann in Zeiten knapper Kassen und großer Erwartungen bewegen? Eine Kolumne von Agrarjournalist Rainer Münch aus Berlin.

Drei passende Fähigkeiten für das Amt

"Ein netter, etwas sarkastischer Kommentar. Was viele bei Herrn Rainer vergessen ist, dass er als selbstständiger Metzger nicht nur handwerkliche Qualitäten besitzt. Er musste auch mit Menschen kommunizieren - sowas nennt man Kundennähe - und kaufmännisch agieren können. All diese Erfahrungen und das vorhandene Netzwerk bis in die EU-Gremien dürften ihm bei seinem schweren Amt behilflich sein. Und wenn wir nicht immer gleich mit horrenden Forderungen und Erwartungen auf neue Leute zugehen, dann klappt es eh immer besser." (Stefan Lehr)

Bitte fallt nicht drauf rein

"Söder hat Alois Rainer mit seinem Ausspruch keinen Gefallen getan. Aber den Bauern auch nicht. Mehr Weißwürste und Leberkäs wird keine einzige bäuerliche Existenz retten. Im Gegenteil, ein höherer Fleischverzehr ging in der Vergangenheit immer einher mit niedrigeren Erzeugerpreisen. Hoffentlich fallen die Landwirte nicht wieder darauf herein." (Josef Schmid)

Zu: "Bundeskanzler Merz: 'Wir vertrauen den Land- und Forstwirten'“

In seiner ersten großen Rede betont der Bundeskanzler die Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft. Er verspricht „Freiwilligkeit, Anreize und Eigenverantwortung“ in der Agrarpolitik, auch in der GAP.

Er übersieht wichtige Punkte

"Hier übersieht Herr Merz die „Tragik der Allmende“. Kernelemente des Problems:

  • Die Ressource ist gemeinsam, aber nicht ausreichend reguliert.

  • Individueller Nutzen steht im Konflikt mit dem kollektiven Interesse.

  • Kurzfristige Eigeninteressen führen zu langfristigen Schäden für alle.

Lösungen (theoretisch oder praktisch):

  • Regulierung durch den Staat (z. B. Quoten, Verbote).

  • Gemeinschaftliche Selbstverwaltung mit klaren Regeln (z. B. laut Elinor Ostrom)"

(Heinrich Gärtner)

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

"Bei allem Vertrauen braucht es Maßnahmen und Wege, um die schwarzen Schafe zu finden. Denn es sind diese schwarzen Schafe, die viele Probleme verursachen, die Branche in Verruf bringen und den ehrlich wirtschaftenden Landwirten durch Dumpingpreise das Leben schwer machen.

Wie stellen wir also sicher, dass Gewässer (inkl. Grundwasser) geschützt werden, dass die Biodiversität nicht weiter abnimmt, dass die Bodenfruchtbarkeit erhalten bleibt, dass der Integrierte Pflanzenschutz befolgt wird, dass insbesondere in der Forstwirtschaft Diversität statt Monotonie vorherrscht und dass in der Tierhaltung keine Antibiotikaresistenzen entstehen, die auch für die Humanmedizin gefährlich werden?

Blindes Vertrauen ist eine Einladung für Betrüger, die letztlich allen schaden. Wollen wir den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, ein Gut, das vom Grundgesetz geschützt wird, wirklich der Freiwilligkeit überlassen oder braucht es nicht wenigstens einen ordnungspolitischen Mindeststandard, der das Gemeinwohl auch zukünftiger Generationen im Blick hat und dann auch kontrolliert wird. Sogenannter "Bürokratieabbau" darf in der Praxis nicht zum Unterbietungswettbewerb von Produktionsstandards führen." (Philipp Dümig)

Die Skepsis bleibt

"Die Botschaft höre ich wohl, aber die Skepsis bleibt. Bisher war es doch immer so schön durch die ganzen Auflagen und Kontrollen in die Betriebe hineinzuregieren und den NGOs dabei Tür und Tor zu öffnen. Ich hoffe Herr Merz kann seinen Worten auch reale Taten folgen lassen. Aber der Dschungel der Politik ist dichter als der Amazonas-Urwald." (Stefan Lehr)

Zu: "CDU-Abgeordnete Anna Aeikens: Ich will hören, 'Landwirtschaft ist schön'"

"Top Interview! Wichtig ist, dass es so kommt und nicht nur bei den guten Absichten bleibt." (Winfried Klosterkamp)

"Schön, dass wir theoretisch jemanden mit Ahnung von der Materie haben. Praktisch hat sich aber immer wieder gezeigt, dass sowas in der Politik eher ungern gesehen wird." (Florian Richter, via facebook)

Liebe Frau Aeikens, nicht nur hören wollen "Landwirtschaft ist schön", sondern dafür sorgen, dass auch die Landwirte sagen können "das Betreiben von Landwirtschaft ist schön und auskömmlich"! (Wilfried Maser)

Ihre Meinung ist gefragt

Welche politischen Themen haben Sie in dieser Woche bewegt? Wie denken Sie über die Themen, die Ihre Mitleser benannt haben?

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