Laut dem Verband der Milcherzeuger Bayern hat sich EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos prinzipiell gegen eine Steuerung des EU-Milchmarkts und den vom EU-Parlament vorgeschlagenen freiwilligen Produktionsverzichtausgesprochen. Nach Informationen des European Milk Board (EMB) hat er dies jedoch gar nicht so gesagt. Das habe er den Milchbauern jetzt auf Nachfrage bestätigt.
Vielmehr habe der Kommissar hat am Rande eines informellen Treffens der europäischen Landwirtschaftsminister in Dublin lediglich darauf hingewiesen, dass es beim Instrument des freiwilligen Produktionsverzichts offene Fragen speziell bei der Wirksamkeit und Kosteneffizienz der 5%-Klausel gebe. Dies sei keine generelle Ablehnung des freiwilligen Produktionsverzichts als Kriseninstrument im Milchmarkt, sondern ein Beitrag zur Diskussion um die konkrete Ausgestaltung eines möglichen Instruments in der Praxis, die in jedem Fall geführt werden müsse.
Das Thema Krisenprävention und Krisenverwaltung im Milchsektor sei laut Dacian Ciolos zu wichtig, um das Risiko einzugehen, eine nicht effiziente Maßnahme einzuführen. Man brauche eine realistische und effiziente Lösung, zitiert das EMB den Rumänen.
„Es ist unglaublich, inwieweit heutzutage inhaltlich fundierte Äußerungen von Politikern in den Medien auf Betreiben der Agrarindustrie verzehrt widergegeben werden“, erklärte EMB-Vorstandsmitglied Erwin Schöpges. „Wir dürfen uns das nicht gefallen lassen und müssen jede Gelegenheit ergreifen, um solche ganz einfach falschen Aussagen in der Berichterstattung richtigzustellen.“ (ad)
Hintergrund:
Ciolos erteilt freiwilligem Lieferverzicht deutliche Absage (31.5.2013)