Hungerkrise

Svenja Schulze: Wieder unabhängiger von russischem Getreide werden

Svenja Schulze spricht sich dafür aus, die lokale Landwirtschaft in Regionen zu stärken, die bislang stark abhängig von russischen Getreideimporten waren. Die Bauern dort müssten selbst produzieren.

von Alfons Deter Alfons Deter
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Angesichts des Ukrainekrieges und der drohenden Hungersnöte auf der Welt rät Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, dass sich die betroffenen Länder unabhängiger von russischen Getreidelieferungen machen müssen.

Stattdessen müssten sie wieder in die Lage versetzt werden, mehr selbst zu produzieren, und zwar „klimaangepasst und nachhaltig", sagte Schulze im Interview mit der Zeitung Die Welt. „Diese Hungerkrise ist nicht in ein paar Wochen vorbei, sondern wird uns Jahre herausfordern“, sagte die Ministerin. Bislang hätten sich viele Länder auf einzelne Lieferanten verlassen und neben Weizen, Mais und Reis zu wenig auf Vielfalt gesetzt. "Das rächt sich nun."

Jetzt komme es darauf an, zu diversifizieren und die Produktion der Bauern vor Ort für ihre eigene Region zu stärken. Früher seien etwa in Afrika stärker lokale Getreidearten wie Sorghum angebaut worden, die an Boden und Klima gut angepasst seien. Schulze nannte als Beispiel, dass sich Äthiopien zum Ziel gesetzt habe, „möglichst schnell so viel Getreide zu produzieren, dass es innerhalb von Afrika exportieren kann“. „Von den klimatischen Bedingungen her wäre das möglich“, sagte sie laut Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Beim bevorstehenden G-7-Gipfel im bayerischen Elmau will die Ministerin entsprechende Maßnahmen auf den Weg bringen. So solle die lokale Landwirtschaft vor Ort wieder gestärkt werden. Zum Beispiel müssten Wasserpumpen exportiert werden, damit wieder mehr Felder bestellt werden könnten, sagte sie auf NDR Info.

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