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Gegenseitiges Verständnis

Erfurt: Bauern, Tierärzte und Behörden diskutierten über aktuelle Themen

"Was nutzt uns eine Nutztierstrategie, wenn wir keine Tierhaltungsbetriebe mehr haben?", sagte TBV-Vizepräsident Dr. Lars Fliege bei einer Tagung mit dem Tierärzteverband und der Tierseuchenkasse.

Lesezeit: 3 Minuten

Am Donnerstag fand in Erfurt die 29. Gemeinschaftstagung der Landestierärztekammer Thüringen, der Thüringer Tierseuchenkasse und des Thüringer Bauernverbandes (TBV) statt.

In seiner Eröffnungsrede sprach sich Dr. Lothar Hoffmann, Präsident der Landestierärztekammer Thüringen, für eine enge Zusammenarbeit zwischen der praktizierenden Tierärzteschaft und tierhaltenden Betrieben hat aus. Er betonte die gemeinsamen Herausforderungen der Berufsstände.

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Da die Berührungspunkte von Landwirten mit der Tierärzteschaft in den letzten Jahren gestiegen seien, fördere nur der gemeinsame Dialog das gegenseitige Verständnis. Dies erleichtere die Lösungsfindung, so Hoffmann weiter. Als Beispiel nannte er die Sicherstellung und Intensivierung der tierärztlichen Bestandsbetreuung, die Reduktion des Antibiotikaeinsatzes (bis 2030 um 50 %) und der potenzielle Wegfall wichtiger antimikrobieller Wirkstoffklassen (Entstehung von Therapielücken).

Nach Ansicht von Dr. Kirsten Kemmerling vom Bundesagrarministerium sei es aber auch wichtig, bestehende Tierhaltungssysteme weiterzuentwickeln. Die Tierhaltung könne mithilfe des von Julia Klöckner einberufenen Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung zukunftsfähig aufgestellt werden. Eine kraftvolle, von der Landwirtschaft getragene Nutztierstrategie sei allerdings nur umsetzbar, wenn sie förderpolitisch attraktiv flankiert wird.

Konsequenzen die Afrikanische Schweinepest

Im Mittelpunkt der Gemeinschaftstagung stand ferner die Prävention und Bekämpfung von Tierseuchen. Der Vortrag von Frank Matheus, Vorsitzender der Agrargenossenschaft Neuzelle, verdeutlichte eindrücklich, welche Konsequenzen die Afrikanische Schweinepest (ASP) für schweinehaltende Betriebe haben kann (z. B. Verbringungsverbote für Tiere, verbotene Nutzung landwirtschaftlicher Flächen in Restriktionszonen).

Für Landwirte sei vor allem die Einhaltung der hohen Biosicherheits- und Hygieneanforderungen existentiell. Der Maßnahmenerfolg hänge vor allem von der Kommunikation mit den Mitarbeitenden und Geschäftspartnerinnen bzw. -partnern ab. Eine angemessene Biosicherheit müssten aber auch Kleinsthaltungen gewährleisten, so Matheus.

Eine Kontrolle der Kleinstschweinehaltungen setze allerdings voraus, dass diese bei der Tierseuchenkasse gemeldet wurden. Matheus empfahl schweinehaltenden Betrieben außerdem, die Vermarktung ihrer Hausschweine in Hinblick auf einen potenziellen Seuchenausbruch mit der abnehmenden Hand abzuklären.

Weitere Schwerpunkte der Gemeinschaftstagung waren das neue Tiergesundheitsrecht der Europäischen Union, die Gewährung des Status „frei von Boviner Virusdiarrhoe“ für Thüringer Rinderbestände sowie die frühzeitige Erkennung von Euterentzündungen mithilfe von bakteriologischen Kolostrumuntersuchungen in automatisch gemolkenen Milchviehherden.

Die Gemeinschaftstagung wurde mit einem fulminaten Schlusswort von Dr. Lars Fliege, Vizepräsident des TBV, abgerundet. Er sprach sich dafür aus, die gemeinsamen Herausforderungen geschlossen und sachlich anzugehen. Fliege wies explizit auf die katastrophale Lage der schweinehaltenden Betriebe hin. Unter den derzeitigen Bedingungen (hohe Betriebs- und Futtermittelkosten, geringste Erlöse für Ferkel und Schlachtschweine) könnten die Landwirtschaftsunternehmen nicht mehr länger wirtschaften.

Er appellierte an die Politik, die ASP-Bekämpfung in Ostdeutschland zu unterstützen. "Was nutzt uns eine Nutztierstrategie, wenn wir keine Tierhaltungsbetriebe mehr haben?", so Fliege. Antworten auf all diese Fragen müsse aber letztlich die Politik geben, die hier gefordert sei, so Fliege resümierend.

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