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IVA-Zukunftsforum

Ergebnissen der Zukunftskommission fehlt politische Beachtung

In der Agrarbranche wächst der Druck auf die Politik, die Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft ernst zu nehmen. Die Befürchtung, die Ampel-Parteien könnten sie zu wenig umsetzen, ist groß.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Agrarbranche stellt sich ziemlich geschlossen hinter die Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL). Das wurde erneut beim Zukunftsforum des Industrieverbands Agrar (IVA) in der vergangenen Woche deutlich. Auffällig positiv äußerten sich dort sämtliche Akteure zur Arbeit der ZKL.

Appelle an die Politik für ZKL-Bericht

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Der Präsident des IVA, Dr. Manfred Hudetz, eröffnete die Veranstaltung mit einem Appell an die Bundesregierung. In Bezug auf die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL), an der Hudetz selbst mitwirkte, sagte er: „Lesen Sie diesen Bericht! Und lesen Sie ihn bitte ganz! Denn Rosinenpickerei oder nicht beachten hat der ZKL-Bericht nicht verdient."

Auch Myriam Rapior, Bundesvorstand BUNDJugend, appellierte an die Bundesregierung, dem Kurs der ZKL zu folgen, um eine nachhaltige Landwirtschaft möglich zu machen. Aktuell blockiere die Politik noch das, was für einen Transformationsprozess notwendig wäre. „Ich setze manchmal sogar mehr Hoffnung auf die Wirtschaft als auf die Politik, die Transformation zu bewegen“, sagte Rapior. Auch Ferike Thom vom Bundesvorstand der Jusos erklärte, dass die Bundesregierung adäquate Räume schaffen müsse, um einen weiteren Austausch nach der ZKL zu gewährleisten.

Rosinenpickerei oder nicht beachten hat der ZKL-Bericht nicht verdient." - Dr. Manfred Hudetz

Kritisch äußterte sich IVA-Präsident Hudetz hingegen zum Green Deal der EU. „Das Ziel der Farm-to-Fork-Strategie und des Green Deal tragen wir als IVA voll mit“, sagte er zwar. Jedoch müssten die strengen Reduktionsmaßnahmen hinsichtlich einer Folgenabschätzung kritisch geprüft werden, so Hudetz weiter. Die Produktion dürfe nicht ins Ausland abwandern.

Auch wies der IVA-Präsident auf die Bedeutung digitaler Technologien für eine nachhaltigere Landwirtschaft hin. So würden sich beispielsweise die geforderten Einsparungen von Pflanzenschutzmitteln und der standortgerechter Düngereinsatz durch neue Technologien am besten erreichen lassen. Die Politik müsse nun die Rahmenbedingungen anpassen.

Kritische Fragen von Kindern

In Form einer Diskussionsrunde stellten sich Vertreter aus der Politik, der Landwirtschaft, der Ernährungswirtschaft sowie von der Industrie- und Umweltseite den Fragen von Kindern und Jugendlichen. Die Themenschwerpunkte waren Regionalität, „Massentierhaltung“, Fleischersatzprodukte und der Klimawandel.

Bezüglich dem zukünftigen Angebot an tierischen Produkten herrschte Einigkeit unter den Experten: Fleisch werde zwar weiterhin nachgefragt, jedoch werden Fleischersatzprodukte eine zunehmend größere Rolle spielen. Manon Struck-Pacyna, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit des Lebensmittelverbands Deutschland, erklärte, dass im „Supermarkt der Zukunft“ vermehrt Protein-Alternativen wie Insekten oder pflanzliche Proteinquellen zu finden sein werden. Ob synthetisch hergestelltem Fleisch zukünftig eine größere Bedeutung zukommen wird, stellte Struck-Pacyna noch in Frage.

Jörg-Andreas Krüger, Präsident des Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), äußerte sich zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen durch die Landwirtschaft. Aktuell werden viele Dinge, die von der Landwirtschaft erwartet werden, nicht über die Preise der Produkte honoriert. Die ZKL, in die Krüger involviert war, strebe deshalb die Internalisierung von externen Kosten an.

IVA-Präsident Hudetz erklärte, dass die Industrie bezüglich des Klimawandels durch neue Lösungen beispielsweise in der Züchtung oder durch künstliche Intelligenz dafür sorgen müsse, dass die Erträge in der Landwirtschaft hochgehalten werden und ohne negative Einflüsse auf die Umwelt auskommen.

SAM-DIMENSION gewinnt Start-up-Pitch

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung stellten vier Start-Ups ihre Geschäftsideen vor, die im Anschluss durch die Zuschauer bewertet werden konnten. Die Themen reichten von Tierwohl über Vertical und Digital Farming hin zu Artenschutz in dem Meeren. Die meisten Stimmen für seine Idee konnte das Start-Up SAM-DIMENSION verbuchen, das sich mit der präzisen Erkennung und Verortung von Unkräutern beschäftigt.

Das Start-up wertet Luftbilddaten von Ackerschlägen aus, die zuvor mithilfe einer Drohne erstellt wurden. „Die künstliche Intelligenz erkennt Unkräuter bereits im Keimblattstadium und unterscheidet sie von den Kulturpflanzen" erklärte Dr. Robin Mink, Gründer des Start-Ups. Anschließend werden die Positionen der Unkräuter in Applikationskarten übertragen, die der Landwirt auf seine Feldspritze einpflegt. Diese appliziert dann über Einzeldüsen nur dort Pflanzenschutzmittel, an denen sie benötigt werden.

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