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DBV-Pressekonferenz

Ernährungssicherheit: Das könnte die Lebensmittelversorgung stabilisieren

Im Rahmen einer Analyse zur Versorgungslage der Ernährungssicherheit präsentierte der Bauernverband am Montag Maßnahmenvorschläge zur kurz- und mittelfristigen Sicherung der Nahrungsmittelversorgung.

Lesezeit: 3 Minuten

Die deutliche Teuerungsrate bei Lebensmitteln durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine habe massive Folgen für die Welternährung, erklärte Udo Hemmerling, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV) bei einer Pressekonferenz zur Versorgungssicherheit am Montag. Er sprach Deutschland und der EU als Gunststandorten der Agrarwirtschaft eine globale Mitverantwortung für die Nahrungsmittelversorgung zu: "Dieses Potential gilt es nachhaltig auszuschöpfen."

Folgende Maßnahmen erachtet der DBV zur Stabilisierung der deutschen und europäischen Agrar- und Lebensmittelerzeugung als besonders wichtig:

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  • Die Einstufung der Gasversorgung für Ernährungs- und Landwirtschaft als systemrelevant im Notfall einer Versorgungskrise
  • Flexibilisierung in der GAP-Förderung ab 2023 (Vorgaben für Fruchtwechsel und Brachen)
  • Ein Liquiditäts-Förderprogramm für zinsfreie Betriebsmittelkredite vor allem für Düngemittel, Futtermittel und Treibstoff
  • Kartellrechtliche Prüfung der Preissetzung von Düngemitteln

Hemmerling zufolge werde eine kritische Versorgungssituation bis nach der Ernte 2023 reichen. Landwirte sollten daher vor allem die kommende Herbstaussaat in den Blick nehmen. Jedoch komme die gesamte Ernährungskette nicht umher, die Endpreise für den Verbraucher zu erhöhen, um notwendige Kosten risikogerecht zu decken.

"Wir haben eine doppelte Krise"

Neben den Exporteinschränkungen ukrainischer Erntegüter durch Blockanden der Schwarzmeerhäfen durch Russland, habe letzteres momentan vor allem gegenüber Schwellenländern in Afrika, Asien und dem arabischen Raum eine Druckposition inne. Die zusätzliche Erdgasblockade bringe die Lebensmittelkette weltweit zusätzlich in Gefahr, erklärt der Vize-Generalsekretär und wies auf die Systemrelevanz der Land- und Ernährungswirtschaft hin.

Wir brauchen klare Aussagen, dass die gesamte landwirtschaftliche Branche als systemrelevant angesetzt wird." - Hemmerling

Zur Kosteneinsparung stehe aktuell vor allem das Thema Düngemittel auf dem Plan. "Wir können effizienter werden bei der Nutzung eigener Wirtschaftsdüngerquellen", so Hemmerling. Hinsichtlich der immens steigenden Düngepreise wolle der Verband jedoch nicht die gleiche Richtung einschlagen, wie es bereits die polnische Regierung im April beschlossen hatte. Man sehe ein zinsfreies Betriebsmitteldarlehen als sinnvoller an, als konkrete Düngemittelsubventionen. So wolle man den Landwirten langfristig den Rücken freihalten.

Hohe Lebensmittelpreise dienen nur der Risikobewältigung

Mit Blick auf die verarbeitenden Betriebe seien die hohen Verbraucherendpreise nicht ausschließlich durch die Landwirte geprägt. Hohe Rohstoff- und Energiepreise zögen sich sukzessiv durch die gesamte Produktionskette. Daher sei es notwendig die Preise aller Lebensmittelgruppen weiter anzuheben. Bis zum Winter dieses Jahres erwarte der Verband daher eine Teuerungsrate im zweistelligen Bereich.

DBV rät von Gegensatzdiskussion ab

Hinsichtlich des kürzlich veröffentlichten WWF-Berichts wies der DBV erneut auf die Relevanz der landwirtschaftlichen Futterproduktion hin. "Wir raten ab, eine Gegensatzdiskussion aufzubauen, sondern ein vernünftiges Verhältnis zwischen Pflanzenbau und Tierhaltung zu suchen, mit dem wir unsere Nahrungsmittel und Nährstoffkreisläufe stabil halten können", plädiert Hemmerling. Er erinnert daran, dass viele Ackerbaustandorte sich nicht für den Anbau von Brotgetreide und eine "unmittelbare vegetarische Direktproduktion" eignen. Außerdem könne nur durch den Gesamtkreislauf auch dringend benötigter Dünger weiter von den eigenen Höfen stammen.

Auch würden die Landwirte durch die steigenden Preise aktuell nicht profitieren. Es werde genau kalkuliert, wie unter den veränderten Preis- und Kostenbedingungen gewirtschaftet werde. "Das ist alles andere als Business as usual." Der DBV sehe die Verunsicherung der Landwirte hinsichtlich der Zukunftsplanung. Jeder Landwirt gehe mit dem Kauf von Dünge- und Futtermittel aktuell hohe wirtschaftliche Risiken ein, ohne zu wissen, ob es einen Rückerlös aus der Ernte 2023 gebe.

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