Was Artenschützer meist mit Freude sehen, treibt Weidetierhalter auf die Barrikaden: Seit der Rückkehr der Wölfe und deren unkontrollierter Vermehrung kommt es zu immer gravierenderen Schäden an den Weidetieren. Inzwischen bangen die Weidetierhalter gar um ihre Existenz, schreibt der Förderverein der Deutschen Schafhaltung in einer Pressemitteilung.
In einem eindringlichen Appell fordern die Tierhalter die Politik auf, das Überleben der Weidetierhaltung zu sichern. „Die europäische Strategie einer Koexistenz der Weidewirtschaft mit diesem Raubtier ist gescheitert“, sagt Wendelin Schmücker, Vorsitzender des Vereins. „Eines der Probleme: Gerade dort, wo Schafherden üblicherweise weiden, etwa auf langgezogenen Deichen, Naturflächen oder in Mittelgebirgen, lassen sich die Tiere nicht effektiv schützen und fallen angreifenden Wölfen zur Beute.“
Mit dem üblichen Vorwürfen des NABU wird laut Schmücker der Supergau beschwichtigt und das heruntergespielt, was der Verband selbst laut und wiederholt herbeigerufen habe, so Schmücker weiter. Er fordert den NABU auf, Zahlen auf den Tisch zu legen, wie und wo dieser Herdenschutz dauerhaft funktioniere. Den Schäfer ärgert auch, dass die Befürworter von einzelnen Vorfällen sprächen. „Das ist kein Vorfall, sondern eine riesengroße Katastrophe!“
Aus diesem Grund veranstalten die Schäfer am 12. Mai ab 19.30 Uhr wieder Mahn- und Solidarfeuer für die eingeschränkte Ausbreitung der Wölfe“. Interessierte hätten dabei die Gelegenheit, sich mit Vertretern aus der Schaf-, Rinder- und Pferdehaltung sowie der betroffenen Landbevölkerung auszutauschen und sich über die vielfältigen Leistungen der Weidetierhalter für Artenvielfalt und Naturschutz im Bundesgebiet zu informieren.
Standorte der Mahnfeuer am 12.05.2018
- Vosshusen 2, Dahlenburg 19.30 Uhr
- Nuddelhof 10, Finteln 19.30 Uhr
- Mücklingen, Nahrendorf 19.30 Uhr
- Am Koppelberg, Steimbke 18:30 Uhr
- Agrarmarkt Deppe, Südharzer Bauernmarkt, 37431 Bad Lauterberg im Harz 19.30 Uhr