Ökolandbau
EU-Agrarkommissar Wojciechowski will Biolandwirtschaft stärker fördern
Der Brüsseler Agrarchef hält das 25 %-Bio-Ziel in der EU für erreichbar und will mehr Geld für die Forschung im Bio-Bereich freimachen.
Agrarkommissar Janusz Wojciechowski will die Förderung der Biolandwirtschaft weiter ausbauen und breiter aufstellen. „Die EU tut schon jetzt sehr viel für den Ökolandbau, aber wir möchten die Unterstützung steigern“, sagte der Brüsseler Agrarchef gestern bei der Eröffnung der Biofach in Nürnberg. Vor allem im Forschungssektor solle mehr Geld für den Biosektor in die Hand genommen werden, um beispielsweise dessen Produktivität und Nachhaltigkeit zu steigern.
Bundeslandwirtschaftsminister, Cem Özdemir, hatte den Biolandbau zum Leitbild der Landwirtschaft erklärt und auch mehr Bio-Forschung versprochen.
25 %-Ziel erreichbar
Das erklärte Ziel, bis 2030 mindestens 25 % der EU-Agrarflächen für den biologischen Landbau zu nutzen, hält Wojciechowski für erreichbar. Es gebe hier allerdings noch viel zu tun, aber man sei auf einem guten Weg. Der Agrarkommissar attestierte dem Ökolandbau eine große Bedeutung in vielfacher Hinsicht. Er habe positive Auswirkungen auf die Umwelt, das Klima, die Biodiversität und auch auf die Gesellschaft. Dies gelte es weiter voranzubringen.
Wojciechowski: Vorzüge des Biolandbaus werden jetzt deutlich
Gerade in der jetzigen Situation mit einer Vielzahl von Krisen und dem Krieg in der Ukraine würden die Vorzüge des Biolandbaus besonders deutlich, so Wojciechowski. Bio leiste einen „starken Beitrag“ zur Lösung vieler aktueller Probleme. „Die Biolandwirtschaft trägt dazu bei, die Abhängigkeit von Importen zu verringern“, hob der Agrarchef hervor. Dies betreffe beispielsweise mineralische Düngemittel, deren Preis enorm gestiegen sei.
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