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topplus Wolf

EU dringt auf Herdenschutzmaßnahmen gegen den Wolf

Die EU-Kommission ermahnt die Mitgliedstaaten dazu, den Herdenschutz gegen den Wolf finanziell besser zu unterstützen. In einem Brief an die Agrar- und Umweltminister legt sie dar, dass Herdenschutz nach EU-Recht zu 100 % förderfähig ist. Eingeschlossen sind Kosten für Zäune, Hunde, Zusatzarbeit und Erhaltungsmaßnahmen.

Lesezeit: 3 Minuten

Für EU-Mitgliedstaaten gibt es keine Ausrede mehr, den Herdenschutz vor dem Wolf nicht kostendeckend zu unterstützen. Die EU-Kommissare für Agrar- und Umwelt, Phil Hogan und Karmenu Vella, fordern in einem Brief an die Agrar- und Umweltminister vom 11. Februar sogar eindringlich von den Mitgliedstaaten eine intensive Förderung des Herdenschutzes. Eine wirksame finanzielle Unterstützung von Tierhaltern sei „verfügbar und möglich“ sowohl über den EU-Fonds für Ländliche Entwicklung (ELER) als auch über das EU Umwelt- und Klimaschutzprogramm LIFE, schreiben sie. „Die Förderung der Anschaffung von wolfsabweisenden Zäunen und Herdenschutzhunden ist zu 100 % über den ELER möglich“, heißt es in dem Brief, der top agrar vorliegt. Auch Arbeitskosten für den Erhalt von Schutzzäunen seien förderfähig, damit die Beweidung in Wolfsgebieten aufrechterhalten wird. Die Mitgliedstaaten sollten diese Fördermöglichkeiten nutzen, appellieren die zwei Kommissare.

Mitgliedstaaten sollen Entschädigungssystem aufsetzen

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Die Kommissare unterstreichen, dass es ein EU-weites Ziel sei, die Koexistenz von Vieh- und Weidehaltung mit dem auf EU-Ebene streng geschützten Wolf zu ermöglichen. „Die Unterstützung wirksamer Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von Viehschäden ist von entscheidender Bedeutung“, schreiben sie. Um Landwirte in Gebieten mit Wölfen zu unterstützen, habe die Kommission im November 2018 die Leitlinien für staatliche Beihilfen für den Agrarsektor geändert. Seitdem seien Investitionskosten für wolfsabweisende Zäune und Herdenschutzhunde in voller Höhe förderfähig, gleiches gelte für von Wolfsangriffen verursachte Tierarztkosten oder Arbeitskosten durch die Suche nach ausgebrochenen Tieren. Die Mitgliedstaaten sollten nun selbst ein "effizientes und faires Entschädigungssystem" zur Bekämpfung von Viehschäden etablieren, fordern die Kommissare.

Tötung von Problemwölfen möglich

Außerdem erwarten die Kommissare von den Mitgliedstaaten, dass diese Managementpläne für den Wolf ausarbeiten. Die Tötung und Entnahme von Problemwölfen bezeichnen die Kommissare als „verfügbares Instrument“ für die nationalen Behörden. Dies stehe nicht im Widerspruch zum übergeordneten Ziel, einen günstigen Erhaltungszustand von Wolfspopulationen zu sichern.

Schäfer fordern nationales Herdenschutzprogramm

Der Bundesverband der Berufsschäfer begrüßt das Schreiben der Kommission, insbesondere die erstmalige Feststellung der Förderfähigkeit von Einsatz- und Erhaltungskosten im Rahmen des ELER. Für Deutschland gebe es damit die Möglichkeit, ein gemeinsames Programm von Bund und Ländern zur vollständigen Förderung der Mehrkosten durch Herdenschutz aufzusetzen. Die Schäfer fordern vom Bundeslandwirtschaftsministerium und von den Länderagrarministern dies auf der nächsten Agrarministerkonferenz (AMK), die Mitte April in Landau in der Pfalz stattfindet, zu beschließen.

Bisher nur Prämien für Wanderschäfer

Der Bundestag hatte im Herbst 2018 für den Herdenschutz ein Bundesprogramm Wolf mit insgesamt 1,05 Mio. € bewilligt. Es gilt aber nur für Wanderschäfer, die daraus für Maßnahmen zum Schutz vor dem Wolf eine Prämie von 40 € pro Tier erhalten. Darüber hinaus hatte das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) beim Herdenschutz immer auf die Bundesländer verwiesen, die dafür zuständig seien.

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