Ermittler der EU-Kartellbehörden haben bereits am 23. April sieben Zuckerhersteller in mehreren europäischen Ländern wegen des Verdachts der Behinderung des Wettbewerbs bzw. der Kartellbildung durchsucht. Konkret bedeutet dies: Die Unternehmen stehen im Verdacht, die Preise künstlich erhöht zu haben.
Es gehe um "weißen Zucker in seinen verschiedenen Formen", heißt es. Brüssel untersuche den Verdacht jetzt weiter, eine Frist für die Aufklärung gebe es nicht. Das hat die Generaldirektion Wettbewerb jetzt erst bekannt gegeben. Wie das Unternehmen Südzucker erklärte, habe es auch hier Prüfungen gegeben. Inspiziert wurden aber offenbar keine Räumlichkeiten in Deutschland.
Südzucker ist nach eigenem Bekunden nicht im Detail über die Vorwürfe informiert. Ein Konzernsprecher sagte, er gehe nicht davon aus, dass die Untersuchungen einen negativen Einfluss auf das Unternehmen hätten. Einen Zusammenhang zu den Ermittlungen des Bundeskartellamtes gebe es wohl nicht. Das Verfahren in Deutschland läuft seit 2009 ohne Ergebnis. Die Preise für Weißzucker in Europa waren im Januar auf 738 Euro je Tonne gestiegen - den höchsten Wert seit 2006.
Auch Nordzucker bestätigte gegenüber top agrar von den Nachforschungen betroffen gewesen zu sein. Man habe vollumfänglich mit den Behörden kooperiert und sehe den Ergebnissen gelassen entgegen, sagte ein Sprecher des Unternehmens. (ad)
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