Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker macht wahr, was er US-Präsident Donald Trump im letzten Sommer versprochen hat: Die Soja-Einfuhren in die EU steigen weiter an. Dies geht nicht nur zulasten der brasilianischen Erzeuger, sondern gefährdet zunehmend auch die europäischen Landwirte als Biomasse-Lieferanten für Bio-Kraftstoffe in der EU.
Lesezeit: 2 Minuten
Einen Tag vor ihrem Abflug nach Washington lässt EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström „good news“ an die Adresse der US-Administration verbreiten: Das Importvolumen von US-Sojabohnen in die Europäische Union (EU) stieg im zweiten Halbjahr 2018 um 112 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres an. Damit ist der Sojabohnen-Import aus den USA in die EU auf einen Gesamtanteil von 75 Prozent im 2. Halbjahr angestiegen. Dies bedeutet, dass die US-Sojabauern 28 Prozent ihrer Gesamtproduktion nach Europa verkauften.
Damit will die EU-Kommission das Versprechen von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vom Treffen im Sommer 2018 mit US-Präsident Donald Trump untermauern, dass die EU einen Big Deal zugunsten der US-Farmer abgeschlossen habe.
„Dies ist Teil der Umsetzung der im Juli 2018 vereinbarten Gemeinsamen Erklärung von US-Präsident Trump und EU-Kommissionspräsident Juncker, worin beide Seiten vereinbarten, den Handel in mehreren Bereichen und Erzeugnissen, insbesondere Sojabohnen, zu verstärken“, heißt es in der am Montag veröffentlichten Presseerklärung der EU-Kommission.
Hochfahren der US-Importe geht zulasten der Einfuhren aus Brasilien
Die gesteigerten US-Soja-Exporte in die EU gehen auf Kosten der bisherigen Einfuhren aus Brasilien. In der Jahresimport/Export-Bilanz relativieren sich die Aufwüchse jedoch. Über das ganze Jahr gerechnet betrugen die Importe von US-Soja in die EU insgesamt 50 Prozent der Einfuhren. 36 Prozent des Soja-Futterbedarfs der europäischen Landwirtschaft wurden im abgelaufenen Jahr aus Brasilien gedeckt. Der Importanteil aus Brasilien sank damit erstmals um einen Prozentpunkt (2017: 37%)
Die EU-Kommission kündigte gleichzeitig an, dass die Soja-Importe aus den Vereinigten Staaten weiter ansteigen könnten, um den Biokraftstoffanteil im europäischen Kraftstoffmarkt zu erhöhen.
Brüssel will US-Soja für Biokraftstoff-Produktion heranziehen
„Die europäischen Einfuhren von US-Sojabohnen werden voraussichtlich noch weiter zunehmen“, verlautete die Brüsseler Behörde. Dies sei ein Ergebnis der Entscheidung der Europäischen Kommission, das Verfahren zur Genehmigung der Verwendung von US-Sojabohnen für Biokraftstoffe einzuleiten.
Dies wird dann nicht zuerst die brasilianischen Produzenten, sondern die europäischen Biomasse-Produzenten treffen, mutmaßen Brüsseler Agrarexperten und Insider der Bio-Kraftstoffbranche.
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Einen Tag vor ihrem Abflug nach Washington lässt EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström „good news“ an die Adresse der US-Administration verbreiten: Das Importvolumen von US-Sojabohnen in die Europäische Union (EU) stieg im zweiten Halbjahr 2018 um 112 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres an. Damit ist der Sojabohnen-Import aus den USA in die EU auf einen Gesamtanteil von 75 Prozent im 2. Halbjahr angestiegen. Dies bedeutet, dass die US-Sojabauern 28 Prozent ihrer Gesamtproduktion nach Europa verkauften.
Damit will die EU-Kommission das Versprechen von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vom Treffen im Sommer 2018 mit US-Präsident Donald Trump untermauern, dass die EU einen Big Deal zugunsten der US-Farmer abgeschlossen habe.
„Dies ist Teil der Umsetzung der im Juli 2018 vereinbarten Gemeinsamen Erklärung von US-Präsident Trump und EU-Kommissionspräsident Juncker, worin beide Seiten vereinbarten, den Handel in mehreren Bereichen und Erzeugnissen, insbesondere Sojabohnen, zu verstärken“, heißt es in der am Montag veröffentlichten Presseerklärung der EU-Kommission.
Hochfahren der US-Importe geht zulasten der Einfuhren aus Brasilien
Die gesteigerten US-Soja-Exporte in die EU gehen auf Kosten der bisherigen Einfuhren aus Brasilien. In der Jahresimport/Export-Bilanz relativieren sich die Aufwüchse jedoch. Über das ganze Jahr gerechnet betrugen die Importe von US-Soja in die EU insgesamt 50 Prozent der Einfuhren. 36 Prozent des Soja-Futterbedarfs der europäischen Landwirtschaft wurden im abgelaufenen Jahr aus Brasilien gedeckt. Der Importanteil aus Brasilien sank damit erstmals um einen Prozentpunkt (2017: 37%)
Die EU-Kommission kündigte gleichzeitig an, dass die Soja-Importe aus den Vereinigten Staaten weiter ansteigen könnten, um den Biokraftstoffanteil im europäischen Kraftstoffmarkt zu erhöhen.
Brüssel will US-Soja für Biokraftstoff-Produktion heranziehen
„Die europäischen Einfuhren von US-Sojabohnen werden voraussichtlich noch weiter zunehmen“, verlautete die Brüsseler Behörde. Dies sei ein Ergebnis der Entscheidung der Europäischen Kommission, das Verfahren zur Genehmigung der Verwendung von US-Sojabohnen für Biokraftstoffe einzuleiten.
Dies wird dann nicht zuerst die brasilianischen Produzenten, sondern die europäischen Biomasse-Produzenten treffen, mutmaßen Brüsseler Agrarexperten und Insider der Bio-Kraftstoffbranche.