Die EU-Kommission hat heute beschlossen, unmittelbar mit europaweiten Untersuchungen von Fleisch zu beginnen. Die ganze Aktion soll einen Monat dauern, kann aber notfalls auf zwei ausgedehnt werden. Die EU wird dabei 75 % der Kosten übernehmen.
Wie es aus Brüssel heißt, umfasst der Plan zwei Aktionen: Zum einen sollen die Kontrollen aufdecken, wo Pferdefleisch verwendet wurde, ohne es zu deklarieren. Zum anderen wird das Pferdefleisch nach Rückständen des verbotenen Medikaments Phenylbutazon untersucht.
Die Beamten rechnen damit, insgesamt 2.250 Proben untersuchen zu müssen. So will man die betrügerische Praktiken aufdecken und das Vertrauen der Bürger wiederherstellen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. So ist Pferdefleisch mittlerweile nicht nur in Fertigprodukten, Gulaschsuppe und Döner, sondern auch bei beim Lebensmittelkonzern Nestlé aufgetaucht. Die Nudeln gab es allerdings nur in Italien und Spanien zu kaufen. In Deutschland haben die Behörden dagegen konkrete Funde bei Edeka, Aldi, Kaiser's Tengelmann, Lidl und beim Lieferservice Eismann gemacht.
Und in Baden-Württemberg haben Kontrolleure erstmals in einer Probe eines Fertiggerichtes einen Anteil von 50 % Pferdefleisch gefunden. Das gab es bislang nur im Ausland. Die Spur führe über Nordrhein-Westfalen zu Betrieben in Luxemburg und Frankreich, berichten die Zeitungen. (ad)
Bundesagrarministerin Ilse Aigner hatte gestern ihren 10-Punkte-Plan vorgestellt:
Pferdefleischskandal: Aigner stellt 10 Punkte Plan vor (18.2.2013)
Schon wieder ein 10-Punkte-Plan der "Ankündigungsministerin"? (19.2.2013)
Pferdefleischskandal: Betrüger kommen aus Frankreich (15.2.2013)