Das Europaparlament fordert Sofortmaßnahmen zur Unterstützung des Bienenzuchtsektors, Finanzhilfen für Imkereien und Maßnahmen zur Verbesserung der Bienengesundheit. Die Bienenzucht in Europa habe mit sehr großen Schwierigkeiten zu kämpfen, sowohl aufgrund des Rückgangs des Bienenbestands und des kritischen Gesundheitszustands der Insekten, als auch durch Honigeinfuhren aus Drittländern, erklärten die Abgeordneten vergangene Woche. Bienen seien für große Teile der europäischen Kulturpflanzen überlebenswichtig.
Mehr als drei Viertel der Produktion von Nahrungsmitteln für den menschlichen Verzehr würden durch die Tätigkeit der Bienen gesichert; 84 % der in Europa angebauten Kulturpflanzen seien auf Bestäubung angewiesen. Unter anderem Pollen und Nektar seien als Ressourcen für die Bienen stark rückläufig. Weltweit gebe es einen drastischen Rückgang der Anzahl der Bienenvölker. Dem kritischen Zustand der staatenbildenden Insekten müsse unverzüglich auf geeignete Art und Weise entgegengewirkt werden, so die Abgeordneten. Unter anderem müsse der Zusammenhang zwischen der Bienensterblichkeit und dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln untersucht werden, um gegebenenfalls geeignete Maßnahmen im Hinblick auf die Zulassung dieser Erzeugnisse zu ergreifen. Unter anderem verlangt das Parlament Gelder aus dem EU-Haushalt zur Erforschung von Parasiten und Krankheiten, die Berücksichtigung von Bienen in Gesetzen zum Anbau genetisch veränderter Nutzpflanzen, einen Vorschlag der EU-Kommission, wie dem Bienenzuchtsektor geholfen werden kann, sowie die Überprüfung des Handels mit Erzeugnissen der Bienenzucht aus Drittländern.