EU-Parlament verurteilt Hunger-Krieg der Sowjets und warnt vor Wiederholung
Das Europaparlament erklärt den Holodomor zum Völkermord. Aktuelle russische Verbrechen in der Ukraine erinnerten an den Hunger-Terror der Sowjets vor 90 Jahren.
Mit einer am Donnerstag angenommenen Entschließung erkennt das Europäische Parlament den Holodomor als Völkermord am ukrainischen Volk an. Damit kommen die Abgeordneten einer Bitte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach, die wissentlich und vorsätzlich von der Sowjetmacht herbeigeführte Hungersnot 1932/1933 in der Ukraine als Genozid einzustufen.
Abgeordnete verurteilen Sowjet-Terror
In der Entschließung heißt es: Die Abgeordneten verurteilen diese Taten, die zum Tod von Millionen Ukrainern geführt hatten, aufs Schärfste und ersuchen alle Länder und internationalen Organisationen, die den Holodomor noch nicht als Völkermord anerkannt haben, diesen Schritt nachzuholen.
Was ist der Holodomor?
Der Holodomor (ukrainisch für „Tod durch Hunger“) steht für eine Hungersnot in der damals sowjetischen Ukraine in den 1930er Jahren. Durch Zwangskollektivierung vieler ukrainischer Einzelbauern sanken die Erträge und die landwirtschaftliche Erzeugung im Land.
Sowjet-Diktator Josef Stalin brachte die verbliebenen Ernten außer Landes und nutzte den so entstehenden Hunger, um den Freiheitswillen der Ukrainer vor allem der ländlichen Bevölkerung und der Bauern zu brechen. Wissenschaftliche Schätzungen gehen von 3 bis 7 Millionen Hungertoten durch den Holodomor aus.
Vergangenheit und Gegenwart
In ihrer Erklärung finden die EU-Abgeordneten drastische Worte: Sie stellen fest, dass die „Schönfärberei und Verherrlichung der totalitären Sowjetherrschaft und die Wiederbelebung des Stalin-Kults in Russland darin gipfeln, dass das heutige Russland zu einem Staat geworden ist, der dem Terrorismus Vorschub leistet.“
Die Abgeordneten unterstreichen, dass sich die „entsetzlichen Verbrechen“ gegen das ukrainische Volk nun wiederholen, etwa indem Russland die zivile Energieinfrastruktur der Ukraine während des Winters vorsätzlich zerstört.
Die Resolution zieht Vergleiche mit der Sowjetzeit und beschuldigt das derzeitige russische Regime, die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine zu verletzen, die Ukraine als Nationalstaat zu vernichten und die Identität und Kultur des ukrainischen Volkes zu zerstören.
Auch Bundestag erkennt Genozid
Auch der deutsche Bundestag hatte den Holodomor Ende November als Völkermord eingestuft. Ein Antrag der Ampel-Koalition und der Unionsfraktion fand eine breite Mehrheit der Abgeordneten. Die Fraktionen von AfD und Linke enthielten sich.
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Mit einer am Donnerstag angenommenen Entschließung erkennt das Europäische Parlament den Holodomor als Völkermord am ukrainischen Volk an. Damit kommen die Abgeordneten einer Bitte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach, die wissentlich und vorsätzlich von der Sowjetmacht herbeigeführte Hungersnot 1932/1933 in der Ukraine als Genozid einzustufen.
Abgeordnete verurteilen Sowjet-Terror
In der Entschließung heißt es: Die Abgeordneten verurteilen diese Taten, die zum Tod von Millionen Ukrainern geführt hatten, aufs Schärfste und ersuchen alle Länder und internationalen Organisationen, die den Holodomor noch nicht als Völkermord anerkannt haben, diesen Schritt nachzuholen.
Was ist der Holodomor?
Der Holodomor (ukrainisch für „Tod durch Hunger“) steht für eine Hungersnot in der damals sowjetischen Ukraine in den 1930er Jahren. Durch Zwangskollektivierung vieler ukrainischer Einzelbauern sanken die Erträge und die landwirtschaftliche Erzeugung im Land.
Sowjet-Diktator Josef Stalin brachte die verbliebenen Ernten außer Landes und nutzte den so entstehenden Hunger, um den Freiheitswillen der Ukrainer vor allem der ländlichen Bevölkerung und der Bauern zu brechen. Wissenschaftliche Schätzungen gehen von 3 bis 7 Millionen Hungertoten durch den Holodomor aus.
Vergangenheit und Gegenwart
In ihrer Erklärung finden die EU-Abgeordneten drastische Worte: Sie stellen fest, dass die „Schönfärberei und Verherrlichung der totalitären Sowjetherrschaft und die Wiederbelebung des Stalin-Kults in Russland darin gipfeln, dass das heutige Russland zu einem Staat geworden ist, der dem Terrorismus Vorschub leistet.“
Die Abgeordneten unterstreichen, dass sich die „entsetzlichen Verbrechen“ gegen das ukrainische Volk nun wiederholen, etwa indem Russland die zivile Energieinfrastruktur der Ukraine während des Winters vorsätzlich zerstört.
Die Resolution zieht Vergleiche mit der Sowjetzeit und beschuldigt das derzeitige russische Regime, die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine zu verletzen, die Ukraine als Nationalstaat zu vernichten und die Identität und Kultur des ukrainischen Volkes zu zerstören.
Auch Bundestag erkennt Genozid
Auch der deutsche Bundestag hatte den Holodomor Ende November als Völkermord eingestuft. Ein Antrag der Ampel-Koalition und der Unionsfraktion fand eine breite Mehrheit der Abgeordneten. Die Fraktionen von AfD und Linke enthielten sich.