Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Stilllegung 2024

topplus Landwirte in Sorge

EU-Pläne: Droht ein Komplettverbot von Pflanzenschutzmitteln in Landschaftsschutzgebieten?

Angesichts der EU-Pläne, chemische Pflanzenschutzmittel in Schutzgebieten zu verbieten, sind Landwirte besorgt. In Deutschland könnten mehr als 4,6 Mio. ha Nutzfläche betroffen sein.

Lesezeit: 3 Minuten

Diese Übersichtskarte löst bei vielen Landwirten in Deutschland aktuell Sorge und Entsetzen aus: Sie zeigt die Landschaftsschutzgebiete in Deutschland – 10 Mio. ha, gut ein Viertel der Landesfläche. In den vergangenen Tagen waren Bilder der Karte in vielen Whatsapp-Gruppen und in den sozialen Medien zu finden.

Warum? Geht es nach den Plänen der EU-Kommission soll unter anderem für die Landschaftsschutzgebiete in Zukunft ein Komplettverbot des Einsatzes von chemischen Pflanzenschutzmitteln greifen.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Mindestens 4,6 Mio. ha betroffen

Wie das Bundesamt für Naturschutz gegenüber top agrar bestätigte, befinden sich allein in den Landschaftsschutzgebieten gut 4,5 Mio. ha landwirtschaftliche Nutzfläche (LNF). Darunter fallen knapp 2,5 Mio. ha Ackerflächen und ca. 2 Mio. ha Grünland. Diese Flächen wären komplett vom Pflanzenschutzverbot betroffen.

Hinzu kommen noch Agrarflächen in Natura-2000, Flora-Fauna-Habitat (FFH)- und Vogelschutzgebieten. Insgesamt könnte also mehr als ein Viertel der 16,6 Mio. ha LNF in Deutschland vom Verbot betroffen sein.

Wieso Landschaftsschutzgebiete?

Neben den „europäischen“ Schutzgebieten, wie Natura-2000, FFH- und Vogelschutzgebieten bezieht der Gesetzesvorschlag zur „Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln“ auch „alle sonstigen nationalen, regionalen oder lokalen Schutzgebiete, die von den Mitgliedstaaten an das Verzeichnis der nationalen Schutzgebiete (CDDA) gemeldet wurden“ ein.

Im Fall von Deutschland sind das unter anderem die Landschaftsschutzgebiete. Neben den Landschaftsschutzgebieten meldet Deutschland auch Nationalparks und Naturschutzgebiete beim CDDA. Auch für diese Gebietskulissen würden die Pflanzenschutzregeln regelten, wenn sie so angenommen würden wie aktuell geplant.

Ob Ihre Flächen auch betroffen sein könnten, können Sie auf der Karte der Europäischen Umweltagentur prüfen:

Noch nichts entschieden

Ob damit jedoch tatsächlich zu rechnen ist, ist aktuell unklar. Der derzeitig vorliegende Entwurf stammt von der EU-Kommission. Nun sind das EU-Parlament sowie die EU-Mitgliedstaaten an der Reihe. Sie müssen sich dazu positionieren.

Mitgliedstaaten besorgt

Aus den Reihen der EU-Mitgliedstaaten war beim letzten Treffen der EU-Agrarminister ebenfalls viel Kritik an den Plänen der EU-Kommission zu vernehmen. Vor allem das drohende Komplettverbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten beunruhigt viele Minister. Auch die aktuellen Einschränkungen in der Lebensmittelversorgung seien ein Argument gegen die geplanten Reduktionsziele, befanden einige Delegationen.

Bundesminister Cem Özdemir seht dem Pflanzenschutz-Paket zwar grundsätzlich positiv gegenüber. Laut Özdemir müsse die Einbeziehung der Schutzgebiete in die Verordnung jedoch geprüft werden.

Mehr zu dem Thema

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.