Angeblich sollen Kühe, die von geklonten Bullen abstammen, in einem Register britischer Züchter eingetragen sein. Und sie hätten bereits Nachkommen. Das behauptet der agrarkritische Verein testbiotech und vermutet, dass es wahrscheinlich noch wesentlich mehr Tiere in der EU gebe, die von geklonten Bullen abstammen.
Für entsprechende Importe in die EU sei bislang keine Erfassung und auch keine Kennzeichnung vorgeschrieben, kritisiert testbiotech weiter. Damit könnten die Tiere nur in Ausnahmefällen identifiziert werden. Die Recherche wurde von der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament in Auftrag gegeben.
Demnach würden für die Rinderzucht jedes Jahr etwa 30 bis 40 Tonnen Bullensperma aus den USA in die EU importiert. Weitere Importe kommen aus Kanada. Darunter könne sich auch Material von geklonten Bullen befinden, die insbesondere in den USA seit Jahren zu Zuchtzwecken eingesetzt werden. Nur die Züchter selbst wüssten, wo dieses Sperma eingesetzt wird, sie gäben der Öffentlichkeit aber keinen Einblick in die Zuchtbücher. Ein Zugang wie beim englischen Register sei die Ausnahme.
Das Europäische Parlament tritt, ähnlich wie der Deutsche Bundestag und die Bundesregierung, für ein Verbot von geklonten Tieren in der Landwirtschaft ein. Grund dafür sind vor allem ethische Bedenken.
Laut Testbiotech könnte das geplante Freihandelsabkommen CETA es in Zukunft unmöglich machen, derartige Importe zu verhindern. Eine entsprechende Kennzeichnungspflicht könnte unter CETA als unnötiges Handelshemmnis verboten werden. Das Europäische Parlament müsse daher jetzt in dieser Frage ausreichende rechtliche Klarheit und Sicherheit schaffen, bevor es dem Vertrag endgültig zustimmt.