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Importeure zwischen den Stühlen

Europaparlament will Sojaimporte aus Brasilien erschweren

Sojahändler sollen nach Wunsch des EU-Parlaments bald nachweisen, dass ihre Ware nicht den Regenwald in Südamerika schadet. Am besten wäre eine verpflichtende Zertifizierung.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Importeure von Soja sollen zukünftig stärker in die Pflicht genommen werden. In einer vom Plenum des Europaparlaments verabschiedeten Erklärung sollen die Händler nachweisen, dass ihre Ware kein Risiko für den tropischen Regenwald und andere Naturwälder darstellt, berichtet aiz.info.

Können die Importeure ihre Sorgfalt, etwa über die Rückverfolgbarkeit ihrer Chargen, nicht ausreichend nachweisen, sollen nach Ansicht des Europaparlaments Strafen folgen. "Alle stimmen darin überein, dass freiwillige Maßnahmen gescheitert sind", betonte die deutsche EU-Abgeordnete Delara Burkhardt (SPD).

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Deshalb fordert das Europäische Parlament eine verpflichtende Zertifizierung aufseiten der EU. Sojaimporte lehnen viele Europaabgeordnete nicht nur wegen der Abholzung des Naturwaldes in Brasilien ab, auch wegen der gentechnisch veränderten Sorten stehen Sojaimporte in der Kritik, so aiz.info.

Nach dem Bericht des EU-Parlaments soll die Europäische Kommission möglichst rasch einen Vorschlag für eine EU-Verordnung zum Schutz der Naturwälder vorlegen. Dabei soll sie sich die EU-Holzverordnung zum Vorbild nehmen. Einfuhren von Tropenholz werden heute schon streng geregelt.

EU-Agrarverbände für freiwillige Abmachungen

Die Sorgen um Brandrodung und Urwaldabholzung teilen auch die betroffenen EU-Agrarverbände in Brüssel. Die Organisationen des Europäischen Getreidehandels (Coceral), der Mischfutterindustrie (Fefac) und der Ölmühlen (Fediol) unterstützen in einer geneinsamen Erklärung die Initiativen der EU zum Schutz des Regenwaldes.

Allerdings halten sie Einfuhrverbote für den falschen Weg. Wenn die EU aus Brasilien kein Soja mehr beziehe, würden andere Käufer einspringen und dem Regenwald sei kaum geholfen, argumentieren die Verbände.

Sie weisen darauf hin, dass die EU lediglich einen Anteil von 15 % am Weltsojahandel hat, China dagegen einen Anteil von 58 %. Die EU-Agrarverbände setzen stattdessen weiterhin auf freiwillige Abmachungen in Zusammenarbeit mit den dortigen Regierungen, Organisationen und Landwirten.

Coceral, Fefac und Fediol weisen auf eine gut funktionierende Vereinbarung im Amazonasgebiet hin. Das "Amazon Soy Moratorium" sorge dafür, dass in den zentralen Regenwaldregionen das Soja nicht mehr von frisch gerodeten Flächen stamme. Die Probleme liegen eher südlich des Regenwaldes in der brasilianischen Savanne.

Für das ebenfalls von der Abholzung bedrohte "Cerrado" gibt es kein Moratorium zwischen Landwirten und Behörden. Soja aus Risikogebieten ohne Zertifizierungsmöglichkeit stellen die Importeure vor große Herausforderungen. Sollten Importe aus Brasilien die Händler zukünftig vor hohe Geschäftsrisiken stellen, werden sie sich andere Herkünfte für ihre Ware suchen müssen.

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