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Familienbetriebe Land und Forst gegen pauschale Flächenstilllegungen

Der Grundbesitzerverband will die Ziele der EU-Kommission, mit dem Green Deal mehr Arten- und Klimaschutz zu erreichen, grundsätzlich unterstützen. Die geplanten Maßnahmen seien jedoch unpassend.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Umdenken beim Green Deal und der Biodiversitätsstrategie der Europäischen Union haben die Familienbetriebe Land und Forst gefordert.

Der Vorsitzende des Verbandes, Max von Elverfeldt, warnte, dass der im Rahmen der EU-Biodiversitätsstrategie bis 2030 geplante „strenge Schutz“ von 10 % der Land- und Meeresflächen Europas bei konsequenter Umsetzung einer Quasi-Stilllegung von rund 3,5 Mio. ha oder 15 % der deutschen land- und forstwirtschaftlichen Nutzfläche entsprechen würde. Dabei sei es zweifelhaft, ob hierdurch ein Zugewinn für den Arten- und Klimaschutz entstehe.

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Von Elverfeldt wies darauf hin, dass ein stillgelegter Wald nachweislich weniger Kohlenstoff speichere als ein nachhaltig genutzter. Bei Letzterem werde kontinuierlich Holz entnommen und beispielsweise in Bau- oder Möbelholz dauerhaft gespeichert, während das Holz im ungenutzten Wald verrotte und das zuvor gespeicherte Kohlendioxid wieder freigesetzt werde.

Umgekehrt verliere ein ungenutzter Wald nach wissenschaftlichen Berechnungen rund 4 t CO2 je Hektar an Speicherleistung pro Jahr und damit rund die Hälfte des jährlichen CO2-Ausstoßes eines Menschen, so der Verbandsvorsitzende.

Auch im Sinne des Artenschutzes geht eine Stilllegung nach Einschätzung der Familienbetriebe am Ziel vorbei. Laut von Elverfeldt sinkt die Artenvielfalt in naturbelassenen Wäldern sogar, da die Lebensräume für viele Pflanzen und Tiere in lichtarmen „Urwäldern“ verschwinden. Auch gebe es keine einzige Art, die nur in ungenutzten Wäldern vorkomme. Zudem dürften die Folgen einer erzwungenen Nichtnutzung der Wälder für die Wirtschaft und die Arbeitsplätze nicht vergessen werden.

Wirkungslos

Auch Emeritus Prof. Ernst Detlef Schulze vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena stellt fest, dass die bisherigen Bemühungen zum Erhalt der Arten nicht gewirkt hätten. Die Schlussfolgerung der EU, mehr Schutzgebiete zu errichten, werde am globalen Artenschwund ebenfalls nichts ändern.

Nötig seien keine neuen Nutzungsverbote, sondern vielmehr ein „Paradigmenwechsel“ im Arten- und Klimaschutz, betonte Schulze, der zum Erhalt bedrohter Arten für marktwirtschaftliche Anreize für die Eigentümer land- und forstwirtschaftlicher Flächen plädiert.

Green Deal unterstützen

Von Elverfeldt ließ keinen Zweifel daran, dass die Familienbetriebe die Ziele der EU-Kommission, mit dem Green Deal mehr Arten- und Klimaschutz zu erreichen, grundsätzlich unterstützten. Nach seiner Überzeugung passen die in Brüssel geplanten Maßnahmen jedoch nicht zu diesen Zielen.

Laut dem Verbandsvorsitzenden werben die Familienbetriebe Land und Forst deshalb im Rahmen ihrer Informationskampagne „Unser Green Deal - Klima- und Artenschutz statt Nutzungsverbote“ dringend dafür, auf pauschale Nutzungsverbote zu verzichten.

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