Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat sich für eine nachhaltigere Ernährungsweise ausgesprochen. Nicht nur die Menge der Nahrung, sondern auch ihre Art und Zusammensetzung seien von großer Bedeutung, heißt es in einem neuen Buch der FAO.
Das Tempo des Verlusts an biologischer Vielfalt, die Belastung der Ökosysteme sowie Gesundheitsaspekte beim Menschen erforderten, sich mit der Qualität der Landwirtschaft und Lebensmittelsektors zu beschäftigen. Während mehr als 900 Mio. Menschen auf der Welt Hunger litten, seien etwa 1,5 Mrd. übergewichtig oder fettleibig. Gleichzeitig litten rund 2 Mrd. unter Mangelernährung mit Vitamin A, Eisen oder Jod.
Die FAO bemängelte, die industrielle Landwirtschaft mit ihrem großem Input und langen Transportwegen habe raffinierte Kohlenhydrate und Fette auf der ganzen Welt erschwinglich gemacht und zu einer allgemeinen Vereinfachung der Ernährung geführt. Parallel dazu gäben viele Menschen in den Entwicklungsländern mit steigendem Einkommen zugunsten einer Ernährung mit Fleisch, Milchprodukten, Fetten und Zucker traditionelle pflanzliche Lebensmittel auf. Damit steige die Abhängigkeit von einer begrenzten Anzahl energiereicher Lebensmittel. Zugleich verursachten diese Lebensmittel einen schweren Kohlendioxyd- und Wasser-Fußabdruck.
Die FAO fordert nun zusammen mit der international tätigen Forschungseinrichtung Bioversity International, das Paradigma der landwirtschaftlichen Produktion zu verändern und ein größeres Augenmerk auf die „zahlreichen vernachlässigten und unzureichend genutzten Pflanzen- und Tierarten“ zu richten. Der Übergang auf energiereiche Lebensmittel mit hohem Fett- und Zuckeranteil sei nicht unausweichlich. (AgE)