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FAO fordert mehr Klimaschutz in der Landwirtschaft
Auch mit Blick auf die Ernährungssicherung hat der Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Jose Graziano da Silva, stärkere Klimaschutzanstrengungen der Landwirtschaft gefordert.
Auch mit Blick auf die Ernährungssicherung hat der Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Jose Graziano da Silva, stärkere Klimaschutzanstrengungen der Landwirtschaft gefordert. Die Erderwärmung bringe unter anderem durch Extremwetterereignisse Millionen von Menschen in einen „bösen Kreislauf von Ernährungsunsicherheit, Fehlernährung und Armut“, erklärte er beim Weltklimagipfel in Bonn.
Diese Herausforderung gehe die Weltgemeinschaft bislang aber nicht vehement genug an. Ein wichtiges Instrument zur Verringerung der Erderwärmung sei die Emissionsminderung in der Landwirtschaft selbst. Mindestens ein Fünftel aller weltweiten Treibhausgasemissionen gingen auf diese Branche zurück. Ohne zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen seien weitere Emissionssteigerungen zu befürchten.
Vor diesem Hintergrund rief Graziano da Silva nach mehr Klimaschutzengagement sowohl in der Produktion von Nahrungsmitteln als auch in deren Verarbeitung und beim Konsum. Möglichkeiten gebe es beispielsweise bei der Verringerung der Abholzung von Wäldern, der Vermeidung von Lebensmittelverlusten und der Wiederherstellung degradierter Böden. Außerdem sei eine emissionsarme Viehhaltung möglich. Allerdings dürften die Bauern nicht mit diesen Aufgaben allein gelassen werden. Sie bräuchten nationale und internationale Hilfen.
Eine neue Studie des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP), die vorige Woche auf der Klimakonferenz vorgestellt wurde, belegt den Zusammenhang von Hunger und Klimawandel. Demnach könnte das Risiko, an Hunger zu leiden, bis 2050 allein durch den Klimawandel um bis zu 20 % ansteigen, wenn nicht unmittelbar Schutzmaßnahmen auf den Weg gebracht würden.
Besonders bedroht durch den Klimawandel seien diejenigen, die schon heute unter Armut und Hunger litten, heißt es in der Studie. Solange vielen Ländern die analytischen und finanziellen Mittel fehlten, um ein fortschrittliches und zukunftsorientiertes Risikomanagement zu betreiben, werde das globale Nachhaltigkeitsziel der vollständigen Bekämpfung von Hunger bis zum Jahr 2030 nicht zu erreichen sein.