Antibiotikaresistenzen können wirksam durch die Landwirte bekämpft werden, indem sie sich an die gute fachliche Praxis bei der Stallhygiene halten. Davon ist die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) überzeugt.

Anlässlich der globalen Woche zur Stärkung des Bewusstseins in der Antibiotikaanwendung ruft die FAO deshalb die Bauern weltweit dazu auf, die Gesundheitsvorsorge für ihre Tiere auf diese Weise zu gewährleisten. Das sei eine erheblich bessere Praxis, als vorsorglich Medikamente an gesunde Tiere zu verabreichen.

Der Veterinärbeauftragte Juan Lubroth erinnerte daran, dass der exzessive Einsatz von Antibiotika auf Betrieben zu einer Verbreitung resistenter Krankheitserreger führe. Diese gelangten nämlich durch tierische Abfälle und das Abwasser der Höfe in die Umwelt. Ernährungssysteme könnten letztlich auf diesem Weg kontaminiert werden und die gefährlichen Erreger auf dem Teller landen.

Auch wenn eine stärkere Prävention höhere Kosten verursache, sorge ein sauberes Arbeitsumfeld zugleich für mehr Profit. Die FAO riet den Landwirten zu drei Schritten, die einen „wesentlichen Unterschied“ beim Antibiotikaverbrauch ausmachen könnten. Neben guter Hygiene zählt sie dazu die Absprache mit dem Veterinär vor der Anwendung von Medikamenten. Daneben helfe die Absprache mit Kollegen dabei, die gute Praxis untereinander zu kommunizieren.

Nach Angaben der Organisation stirbt umgerechnet jede Minute ein Mensch an einer resistenten Infektion. Die FAO rechnet damit, dass Antibiotikaresistenzen bis zum Jahr 2050 zu jährlichen Kosten von 6 000 Mrd $ (5 312 Mrd Euro) führen werden.