Nach wie vor leiden verschiedene Regionen in den Vereinigten Staaten unter Niederschlagsmangel. US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack erklärte vergangene Woche insgesamt 597 „Counties“ in 14 Bundesstaaten zur „primary natural disaster area" mit „starker Trockenheit“ in der Stufe D2.
Bei einem County handelt es sich um eine regionale Verwaltungseinheit, die in etwa mit dem deutschen Landkreis vergleichbar ist. Die Stufen zur Beurteilung der Schwere der Trockenheit reichen von moderat (D1) bis außergewöhnlich (D4).
Landwirte, die in den betreffenden Regionen Flächen bewirtschaften, können ab sofort verbilligte Kredite beantragen. Der Zinssatz für diese Notdarlehen beträgt derzeit 2,15 %. Solange die Trockenheit anhalte, werde das Ministerium den Landwirten bei ihrer längerfristigen Erholung als Partner beistehen und gleichzeitig kurzfristige Maßnahmen ergreifen, damit sie ihr Land für die nächste Vegetationsperiode vorbereiten könnten, erklärte Vilsack in Washington.
Er betonte außerdem, er werde sich weiterhin im Kongress für die Verabschiedung eines „Food, Farm and Jobs Bill“ einsetzen, das dem ländlichen Raum Amerikas die längerfristige Sicherheit gebe, die er brauche, einschließlich eines starken und vertretbaren Sicherheitsnetzes. Der Kongress hatte kürzlich im Zuge der Umschiffung der sogenannten „fiskalischen Klippe“ die bestehende „Farm Bill“ um neun Monate verlängert, womit auch Hilfsmaßnahmen für dürregeschädigte Landwirte weiter gedeckt sind. Im vergangenen Jahr waren vom US-Agrarressort insgesamt 2 245 Counties in 39 Bundesstaaten zur „disaster area" erklärt worden.
Die Dürre traf insbesondere auch die Nutztierhalter, die zudem deutlich höhere Futtermittelpreise verkraften mussten. Für Ertragsausfälle auf den von ihnen bewirtschafteten Flächen erhielten die Farmer einen Ausgleich aus den staatlich unterstützten Ernteversicherungen. Diese sollen bekanntlich mit dem neuen Agrargesetz weiter ausgebaut werden, während die Direktzahlungen an die Landwirte komplett gestrichen werden dürften. (AgE)