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Fleischatlas 2014: BUND kritisiert hohen Fleischkonsum

Die weltweite jährliche Fleischerzeugung wird bis Mitte dieses Jahrhunderts auf fast 470 Mio. t anwachsen und dann um 150 Mio. t größer ausfallen als heute. Das geht aus dem „Fleischatlas 2014“ hervor, den die Heinrich-Böll-Stiftung und der BUND heute in Berlin vorgestellt haben.

Lesezeit: 3 Minuten

Die weltweite jährliche Fleischerzeugung wird bis Mitte dieses Jahrhunderts auf fast 470 Mio. t anwachsen und dann um 150 Mio. t größer ausfallen als heute. Das geht aus dem „Fleischatlas 2014“ hervor, den die Heinrich-Böll-Stiftung und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) heute in Berlin vorgestellt haben. Zusammen mit der steigenden Fleischproduktion wird nach Einschätzung der Organisationen auch der globale Flächenverbrauch für Futtermittel drastisch wachsen. Allein der Bedarf an Sojafuttermitteln für Masttiere soll danach von derzeit 260 Mio. t auf mehr als 500 Mio. t pro Jahr steigen.


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BUND-Agrarexpertin Reinhild Benning wies auf die enormen Umweltbelastungen und negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur durch den expandierenden Futtermittelanbau hin. Rund 70 % aller Agrarflächen der Erde werden ihr zufolge inzwischen von der Tierfütterung beansprucht. Die Folgen seien fatal, wertvolle Regenwälder gingen verloren, Böden und Gewässer würden mit Pestiziden belastet und die Preise für Grundnahrungsmittel stiegen aufgrund knapper werdender Agrarflächen.


Beim Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, Barbara Unmüßig, stießen auch die immer größeren Strukturen in der heutigen Schlachtindustrie auf Kritik: Während in Deutschland 735 Millionen Tiere pro Jahr geschlachtet würden, schlachte allein die US-Gesellschaft Tyson Foods mehr als 42 Millionen Tiere in einer einzigen Woche. Dahinter könne kein gesundes Agrarsystem stehen, so Unmüßig.


Der BUND und die Heinrich-Böll-Stiftung warnten zudem vor einer möglichen Einfuhr hormonbehandelten Fleisches aus den USA durch das zwischen den USA und der EU geplante Freihandelsabkommen (TTIP). „Wir müssen verhindern, dass im Zuge des Freihandelsabkommens die hohen Standards, die wir bei Lebensmitteln in der EU haben, aufgeweicht werden“, erklärte der BUND-Vorsitzende Prof. Hubert Weiger. Auch deshalb werde sein Verband anlässlich der Internationalen Grünen Woche am 18. Januar in Berlin gemeinsam mit einem breiten Bündnis wieder eine große Demonstration für eine verbraucher- und tierschutzgerechte Agrarpolitik durchführen.


Ostendorff: Neue Zahlen, bekannter Irrsinn


Nach Ansicht des Grünen-Agrarsprechers Friedrich Ostendorff zeigt der aktuelle Fleischatlas einmal mehr die Probleme auf, die durch die exportorientierte, industrielle Fleischproduktion entstehen: „Landgrabbing zur Futtermittelproduktion, Gesundheitsgefahren durch Hormon- und Antibiotikaeinsatz und millionenfaches Tierleid“. Er meint, die Folgeschäden, die durch den hohen Fleischkonsum in den Industrieländern entstehen, könnten jetzt nicht länger ignoriert werden.

 

„2014 wird das Jahr der Entscheidung für zahlreiche hart erkämpfte Lebensmittelstandards, die in der EU bestehen: Verlaufen die geheimen Verhandlungen zum Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA wie geplant, ist der Weg offen für gechlortes Hühnchenfleisch, Wachstumshormone im Fleisch und nicht gekennzeichnete gentechnisch veränderte Lebensmittel“, so Ostendorff. Er warnt vor einen Ausverkauf der Verbraucherrechte und der Ernährungssicherheit. Statt der schädlichen Subventionierung der Tierhaltung durch die Bundesregierung sei eine stärkere Förderung der regionalen nachhaltigen Landwirtschaft nötig.

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