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„Fleischatlas 2018“ fordert Umbau der Tierhaltung und Steuer auf Dünger

Die Heinrich-Böll-Stiftung, der BUND und Le Monde Diplomatique haben heute in Berlin den „Fleischatlas 2018“ veröffentlicht. Das Papier fasst die deutsche Tierhaltung in Daten, Fakten und Grafiken zusammen, um auf dieser Basis einen Umbau von Landwirtschaft und industrieller Fleischproduktion zu fordern.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Heinrich-Böll-Stiftung, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Le Monde Diplomatique haben heute in Berlin den „Fleischatlas 2018“ veröffentlicht. Das Papier fasst die deutsche Tierhaltung in Daten, Fakten und Grafiken zusammen, um auf dieser Basis einen Umbau von Landwirtschaft und industrieller Fleischproduktion zu fordern.

 

Im aktuellen Fleischatlas werfen der BUND und die Heinrich-Böll-Stiftung der Bundesregierung Handlungsunwilligkeit vor. Die Tierschützer verlangen etwa eine verpflichtende Kennzeichnung bei Fleisch, vergleichbar der Eier-Kennzeichnung. Ein zentrales Problem der industriellen Tierhaltung sei darüber hinaus die „exorbitante Güllebelastung der deutschen Böden und Grundwasser“. Dagegen könne laut den Kritikern nur eine Abgabe auf Stickstoffüberschüsse und eine konsequente Begrenzung der Tiermengen pro Hektar helfen. Der Richtwert dürfe zwei Großvieheinheiten pro Hektar nicht überschreiten, das sind zwei Rinder oder zehn ausgewachsene Schweine. Es sei deshalb unumgänglich, dass einzelne Gemeinden wie Vechta oder Cloppenburg in Niedersachsen ihre Bestände massiv abstocken.

 

„Qualvoll, umweltschädlich, ungesund und billig – das charakterisiert heute die industrielle Tierproduktion“, poltert Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, anlässlich der Veröffentlichung. Ihrer Ansicht nach trage kein anderer Sektor so massiv zum Verlust der Artenvielfalt, zur Zerstörung des Klimas, zur Überdüngung und zur Gefährdung unserer Gesundheit bei wie die industrielle Fleischproduktion.

 

Sie beruft sich auf Prognosen, wonach die Nachfrage nach Fleisch bis zum Jahr 2050 voraussichtlich noch einmal um bis zu 85 Prozent steigen wird. „Ohne Umsteuern, vor allem in den Industrieländern, ist dies ein Garant fürs weitere Aufheizen der Atmosphäre, für globale Ungleichheit, Hunger und Tierleid. Es ist höchste Zeit, dass politisch umgesteuert wird“, so Unmüßig.

 

Ein Hebel dazu ist ihrer Ansicht nach eine grundlegende Reform der EU-Agrarpolitik. Jedes Jahr gebe die EU knapp 60 Milliarden Euro für agrarpolitische Maßnahmen aus. Dieses Geld sollte zukünftig in Maßnahmen für eine ökologischere und tiergerechtere Landwirtschaft fließen, damit der Graben zwischen umweltpolitischen Notwendigkeiten und den Wünschen der Verbraucher und der Landwirtschaft nicht noch größer wird.

 

Und Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender, bedauert, dass in den vergangenen Jahren abgesehen von Ankündigungen wenig passiert sei, um die Bedingungen in der Nutztierhaltung zu verbessern. „Saubere Gewässer und gesunde Böden kann es nur geben, wenn die Tierhaltung wieder an die Fläche gebunden wird. Wichtig ist dabei auch die Einführung einer verbindlichen staatlichen Haltungskennzeichnung. Ein freiwilliges Tierwohllabel mit laschen Anforderungen, wie es Agrarminister Christian Schmidt vorschlägt, reicht für eine echte Trendwende nicht aus“, so Weiger.


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