Zu einer standortangepassten modernen Tierhaltung hat sich der Landesbauernverband (LBV) Brandenburg bekannt. Auf dem 9. Brandenburger Landesbauerntag am vergangenen Donnerstag am Seddiner See mahnte der Verband zugleich eine Fortführung der Investitionsförderung und eine Vereinfachung der Genehmigungsverfahren bei Neuinvestitionen und Erweiterungen an.
LBV-Präsident Udo Folgart kritisierte eine Instrumentalisierung der landwirtschaftlichen Tierhaltung für populistische Zwecke. Oft werde moderne Tierhaltung mit „Massentierhaltung“ gleichgesetzt. Dem müsse nicht zuletzt die Politik entgegentreten.
Offen für Diskussion „frei von Feindbildern“
In ihrem Forderungskatalog propagieren die Delegierten eine Produktionsweise, „die effizient und nachhaltig, modern und betriebswirtschaftlich orientiert ist“. Einer konstruktiven Diskussion zur künftigen Landwirtschaft, frei von Feindbildern, stehe man offen gegenüber. Im Gegenzug benötige der Berufsstand aber verlässliche unterstützende Rahmenbedingungen seitens des Landes. Die 2004 begonnene Agrarwirtschaftsinitiative sei fortzusetzen.
Im Einzelnen fordert der LBV eine gerechte Umsetzung der Agrarreform. Eine faire Behandlung der landwirtschaftlichen Unternehmen, unabhängig von Betriebsgröße, Rechtsform oder Ausrichtung, sei Voraussetzung für eine vielfältige wettbewerbsfähige Agrarstruktur. Der Berufsstand stehe zu dem gefundenen Kompromiss zur Unterstützung der kleineren Unternehmen, lehne darüber hinausgehende Umverteilungen jedoch ab. Gefordert wird die vollständige Kofinanzierung aller EU-Mittel.
Bei der Umsetzung des Greenings erwartet der LBV praxisnahe Lösungen, „die es ermöglichen, den knappen Faktor Boden weiterhin für die Produktion zu nutzen.“ Die von der EU angebotenen Möglichkeiten zur Erfüllung der Greeningauflagen müssten in Brandenburg weitestgehend zur Anwendung kommen, um eine größtmögliche Flexibilität für die Betriebe zu erreichen.
Keinesfalls dürfe das Greening zu Einschränkungen bei den Agrarumweltmaßnahmen führen. Dauergrünland sei im Rahmen der EU-Vorgaben zu erhalten. Auf umweltsensiblem Dauergrünland müssten alle Maßnahmen einer ordnungsgemäßen Bewirtschaftung möglich sein, die dem Werterhalt des Grünlandes dienten.