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Brachen nicht freigeben

Forscher: Trotz Ukrainekrieg an Transformationskurs der Agrarpolitik festhalten

Forscher des ZALF halten den Diskurs der EU, bereits vereinbarte Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz zugunsten von Produktionssteigerungen auszusetzen, für bedenklich.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat eine humanitäre Krise ausgelöst. Über die Kriegshandlungen und das Leid der Menschen vor Ort hinaus drohen Ernteausfälle in der Ukraine. Exportbeschränkungen Russlands werden die Weltmarktpreise für zahlreiche Agrarprodukte zudem weiter in die Höhe treiben.

Beide Länder zählen zu den wichtigsten Exporteuren von Weizen und Sonnenblumenöl. In Ländern, die bereits jetzt auf Nahrungsimporte oder Hilfslieferungen angewiesen sind, kann eine weitere Preissteigerung katastrophale Folgen haben und das Problem von Hunger und Mangelernährung drastisch verschärfen, warnt das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF).

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Es ist daher aus Sicht der Forscher unerlässlich, dass die Europäische Union auf die drohende globale Nahrungsmittelkrise mit Vorschlägen für den europäischen Agrar- und Ernährungssektor reagiert. Der derzeitige Diskurs der Europäischen Union, bereits vereinbarte Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz zugunsten von Produktionssteigerungen auszusetzen, sei mit Blick auf die notwendigen Klima- und Biodiversitätsschutzziele bedenklich, heißt es aus Müncheberg. Denn auch der Klimawandel und der Verlust von Biodiversität stellten Krisen dar, welche die Ernährungssicherheit von Millionen von Menschen schon jetzt und mittelfristig weiter zunehmend massiv bedrohen.

Forscher gegen Bewirtschaftung der Brachen

Mehre wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Organisationen haben bereits ihre Sorge darüber geäußert, welche negativen Folgen die Rücknahme der vereinbarten Umweltschutzmaßnahmen hätte. Das ZALF schließt sich dieser Einschätzung nachdrücklich an. Darunter fallen insbesondere die geplante Wiedernutzung ökologischer Stilllegungsflächen sowie eine Verzögerung oder ein Stopp eines europäischen Renaturierungsgesetzes und eine Verzögerung der im Rahmen der „Farm2Fork“-Strategie festgelegten Reduktionsziele, etwa beim Pflanzenschutz.

Gleichzeitig unterstützt das ZALF stattdessen alternative Maßnahmen. Hierzu zählen:

  • die Bereitstellung weiterer finanzieller Mittel für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen;
  • eine Abkehr von der Nutzung von Agrarflächen für die Treibstoffproduktion;
  • die Diversifizierung der Anbausysteme zur Reduktion der Ausbringung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln;
  • die Verringerung des Fleischkonsums;
  • die Reduzierung der Tierbestände für ein klimafreundliches Agrar- und Ernährungssystem;
  • der weitere Ausbau einer auf nachwachsenden Rohstoffen basierenden Bioökonomie zur Substitution von auf fossilen Rohstoffen basierenden Produktionsmitteln und Produkten insbesondere im Bereich der verarbeitenden Industrie und Pharmazie. Die hierfür benötigen Flächen sind vergleichsweise gering. So entsteht keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.

Das ZALF bekennt sich ausdrücklich zu einer aus wissenschaftlicher Sicht notwendigen zügigen Transformation der Agar- und Ernährungssysteme, die naturbasierte und technologische Innovationen in der Produktion ebenso einbezieht wie Änderungen in den Ernährungsgewohnheiten und eine verbesserte Kreislaufwirtschaft. Für einen Aufschub dieser Transformation mit dem Ziel der Produktionssteigerung bleibt keine Zeit mehr.

Zuvor hatte sich bereits die Uni Göttingen ähnlich positioniert:

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