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Forscher warnen vor Verbot der Grünen Gentechnik

Ab heute können die EU-Mitgliedstaaten selbst entscheiden, ob sie den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen erlauben oder nicht. Die Bundesregierung hat sich dafür entschieden, dies den einzelnen Bundesländern zu überlassen, eine bundeseinheitliche Regelung gibt es nicht. Forscher warnen nun vor einem Verbot.

Lesezeit: 3 Minuten

Ab heute können die EU-Mitgliedstaaten selbst entscheiden, ob sie den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen erlauben oder nicht. Die Bundesregierung hat sich dafür entschieden, dies den einzelnen Bundesländern zu überlassen, eine bundeseinheitliche Regelung gibt es nicht. Gerade die rot-grün geführten Länder verlangen aber ein bundesweites Verbot.


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Die Nationalakademie  Leopoldina, die die Politik in wissenschaftlichen Fragen beraten soll und acatech, die deutsche Akademie für Technikwissenschaften, haben sich aktuell gegen ein pauschales Verbot ausgesprochen. In einer gerade veröffentlichten Stellungnahme schreiben die Wissenschaftler, dass sie "durch solche Anbauverbote in Deutschland die Forschungs- und Berufsfreiheit, den Schutz des Eigentums sowie die allgemeine Handlungsfreiheit und damit die Chancen der Erforschung, Weiterentwicklung und kommerziellen Nutzung der Grünen Gentechnik akut bedroht" sehen.


Stellungnahme zur Grünen Gentechnik


Seit Mitte der 1990er Jahre nimmt der Anbau molekulargenetisch veränderter Kulturpflanzen stetig zu. Diese Pflanzen unterscheiden sich von den Ursprungssorten dadurch, dass gezielt Gene in die Pflanzen eingebracht oder bestehende modifiziert werden. Dadurch wird beispielsweise die Resistenz gegenüber Pflanzenschädlingen erhöht oder die Zusammensetzung von Vitaminen und Speicherprodukten, wie Stärke und Fettsäuren, angepasst, schreiben die Forscher.


Gentechnisch veränderte Organismen (GVO) wurden 2014 bereits auf 13% des weltweit bearbeiteten Ackerlandes angebaut. Wissenschaftlich erhobene Daten würden zeigen, dass der Einsatz von GVO in Ertragssteigerungen, höheren Einkommen für die Landwirte und einem verringerten Einsatz von Insektiziden resultieren kann, heißt es in der Stellungnahme weiter.


Der internationale Trend zu vermehrtem GVO-Anbau sei klar erkennbar; er stehe jedoch im Gegensatz zur politisch-rechtlich bedingten Situation in Deutschland, wo inzwischen weder Feldversuche noch kommerzieller Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen stattfinden.


„Fraglich ist, ob der spezifisch an bestimmte Verfahren der genetischen Veränderung anknüpfende Regelungsansatz des deutschen Gentechnikgesetzes noch praktikabel und zweckmäßig ist“, so Elmar König von der Leopoldina. Einige neue molekulargenetische Methoden seien von den nicht regulierten, als konventionelle Züchtung geltenden Verfahren im Ergebnis kaum oder gar nicht mehr unterscheidbar. „Zudem können mit herkömmlichen Züchtungsmethoden ähnliche Pflanzen, allerdings mit sehr geringer Effizienz und großer zeitlicher Verzögerung, erzeugt werden.


Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften – acatech und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften empfehlen, für die Risikobewertung zukünftig vor allem auf die spezifischen Eigenschaften neuer Pflanzensorten und nicht auf den Prozess ihrer Erzeugung abzustellen.


Die Akademien sprechen sich gegen wissenschaftlich unbegründete pauschale Anbauverbote für GVO aus und empfehlen mit Nachdruck wissenschaftsbasierte Einzelfallprüfungen. Sie sehen durch solche Anbauverbote in Deutschland die Forschungs- und Berufsfreiheit, den Schutz des Eigentums sowie die allgemeine Handlungsfreiheit und damit die Chancen der Erforschung, Weiterentwicklung und kommerziellen Nutzung der Grünen Gentechnik akut bedroht. Die für die Risikobeurteilung von GVO unerlässlichen Freilandversuche, insbesondere Feldversuche mit zugelassenen GVO, werden durch pauschale Anbauverbote in Deutschland unmöglich.

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