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Fränkische Milchbauern lagern selbst Butter ein

Es war ein kühner Plan, der aufging: 20 fränkische Landwirte haben vor einem Jahr 10 t Butter für 35.000 Euro eingelagert. Die Spekulation hat sich gelohnt. Durch den gestiegenen Milchpreis hat sich der Wert um 5000 Euro erhöht, Lagerkosten bereits abgezogen.

Lesezeit: 2 Minuten

Es war ein kühner Plan, der aufging: 20 fränkische Landwirte haben vor einem Jahr 10 t Butter für 35.000 Euro eingelagert. Die Spekulation hat sich gelohnt. Durch den gestiegenen Milchpreis hat sich der Wert um 5000 Euro erhöht, Lagerkosten bereits abgezogen.


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Wie die Fränkische Landeszeitung Ansbach berichtet, hatte Leonhard Seitz, der Vorsitzende des Bauernverbandes im Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim die Idee dazu. Er wollte sich den Milchpreis von den Molkereien nicht mehr diktieren lassen und fragte sich, ob man nicht als Milchbauer das gleiche tun könne wie die EU früher, nämlich den Preis durch Intervention stützen. „Butterberge könnten die Bauern zwar nicht anhäufen“ so Seitz, aber wenigstens einen kleinen „Butterhügel“.


Zusammen mit Gleichgesinnten, darunter BBV-Vizepräsident Günther Felßner, sammelte er 35.000 Euro und kaufte 10 t Butter, die in einem Kühlhaus in Wörnitz eingelagert wurden. „Wir haben das Angebot verknappt und Einfluss auf den Markt genommen“, so Seitz. Er weiß aber auch, dass der Effekt äußerst gering ist. Die EU hat zum Vergleich 100.000 t Butter eingelagert.


Laut den Bauern ging es vielmehr darum, Erfahrung zu sammeln. So habe sich etwa gezeigt, wie kompliziert es sei, große Mengen Butter zu kaufen und nach einem Jahr wieder zu verkaufen. Dazu kämen teure Untersuchungen durch Veterinäre und Labore sowie unzählige Vorschriften. Nicht zu unterschätzen sei schließlich, das man als kleiner Anbieter nicht recht ernst genommen werde.


Felßner jedenfalls ist mit der improvisierten Aktion zufrieden. Würde sie clever organisiert ablaufen, könnte es eine echte Erfolgsstrategie sein, vermutet der Verbandsvertreter. Die 20 Landwirte hätten den Beweis geliefert, dass die Milchbauern nicht ohnmächtige Lieferanten seien. Vor allem nach dem Auslaufen der Milchquote sieht Felßner in der „Intervention in Bauernhand“ ein gutes Instrument für den Notfall. Bei niedrigen Preisen könnte Butter oder Milchpulver aufgekauft und eingelagert werden, um es bei hohen Preisen wieder auf den Markt zu bringen. Allerdings müsse man noch die Strukturen schaffen, um professionell handeln zu können. Die Genossenschaftsmolkereien oder der Milchförderfonds könnten laut dem Vizepräsidenten als Akteure in Frage kommen. (ad)

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