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Wolf

Frankreich gibt mehr Geld für Herdenschutz

Auch Frankreichs Regierung schnürt einen Plan zum Wolf. Er enthält mehr Herdenschutz und eine höhere Höchstgrenze für den Abschuss. Landwirte sind dennoch unzufrieden.

Lesezeit: 3 Minuten

In Frankreich können die Weidetierhalter künftig mit mehr Unterstützung bei der Verteidigung ihrer Herden gegen den Wolf rechnen. Umweltminister François de Rugy und Landwirtschaftsminister Didier Guillaume erklärten vergangene Woche, die Regierung werde die Förderung ausweiten, um eine bessere Koexistenz von Tierhaltung und Wölfen zu ermöglichen. Demnach werden die Beihilfen für Herdenschutzmaßnahmen und insbesondere für die Bewachung aufgestockt. Laut den Ministern kann dadurch die Zahl der Hirten gesteigert werden.

Höchstgrenze für die Entnahme steigt auf 17% der Population

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Zugleich wird die Höchstgrenze für die Entnahme von Wölfen von 10 % auf 17 % der Population heraufgesetzt und die Möglichkeit eingeräumt, bei anhaltenden Übergriffen die Quote nochmals um 2 Prozentpunkte zu erhöhen. Ferner werden nach Angaben von de Rugy und Guillaume die Verwaltungsprozeduren vereinfacht und vereinheitlicht sowie die Entschädigungen für angegriffene Nutztiere angehoben, „um der Realität der wirtschaftlichen Verluste so gut wie möglich gerecht zu werden“. Zugang zu den Förderungen sollen künftig auch Landwirte in Gebieten erhalten können, in denen der Wolf noch nicht vorkommt, aber in denen eine Einwanderung in den kommenden Jahren wahrscheinlich ist. Der noch unter de Rugys Amtsvorgänger Nicolas Hulot erarbeitete Wolfsmanagementplan sieht zur nachhaltigen Sicherung des Wolfsbestandes eine Population von 500 Individuen vor. Ursprünglich sollte dieser Bestand bis 2023 erreicht werden; die Tiere hatten sich aber offenbar schneller vermehrt als gedacht und bereits zum Ende des vergangenen Winters diese Populationsgröße erreicht.

Frankreichs Landwirte fordern 0 Wolfsangriffe

Der landwirtschaftliche Berufsstand kann sich indes nach wie vor nicht mit den Plänen der Regierung anfreunden. Die bedeutendsten Organisationen, darunter neben dem französischen Bauernverband (FNSEA) auch die Junglandwirte (JA) und die Landwirtschaftskammern (APCA), zeigten dem Wolfsmanagementplan auch nach den jüngsten Ankündigungen der Minister symbolisch die „Rote Karte“. Einziges Ziel für die Weidetierhalter sei es, die Zahl der Wolfsangriffe auf null zu bringen, betonten die Verbände. Die Entnahme der Raubtiere dürfe nicht begrenzt und auch nicht mit Auflagen versehen werden. Um den Druck auf die Herden zu verringern, müsse auch die Tötung ganzer Rudel in Betracht gezogen werden.

Kompromiss zum Wolf in Deutschland bleibt umstritten

In Deutschland hatte sich die Bundesregierung Mitte Mai auf einen Kompromiss zum Umgang mit dem Wolf geeinigt. Das Bundesnaturschutzgesetz soll jetzt so geändert werden, dass künftig für einen Wolfsabschuss im Falle von Nutztierrissen nicht mehr nachgewiesen werden muss, welcher Wolf das war, sondern mehrere Wölfe des betreffenden Rudels erlegt werden dürfen. Dies darf dann bis zum Ausbleiben von Schäden fortgeführt werden. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner reicht das nicht aus. Sie will über den Bundestag eine weitere Lockerung für die Entnahme von Wölfen erreichen. Unterstützt wird sie dabei von Landwirten und Jägern, die sich im Aktionsbündnis Forum Natur zusammen geschlossen haben. Bundesumweltministerin Svenja Schulze ist hingegen mit dem Kompromiss zufrieden und plädiert stattdessen für mehr Herdenschutz und eine Weideprämie. Sie hat bei ihrer Position den Naturschutzbund Deutschland (Nabu) im Rücken.

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