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Frankreich streicht ab 2018 Unterstützung für Bio-Landwirtschaft

Aufgrund des anhaltenden Wachstums will die französische Regierung die Subventionierung der Bio-Landwirtschaft ab 2018 beenden. Stattdessen will sie Änderungen in der Landnutzung forcieren. Kritiker warnen, dass die ökologische Landwirtschaft darunter leiden würde.

Lesezeit: 3 Minuten

Aufgrund des anhaltenden Wachstums will die französische Regierung die Subventionierung der Bio-Landwirtschaft ab 2018 beenden. Stattdessen will sie Änderungen in der Landnutzung forcieren. Kritiker warnen, dass die ökologische Landwirtschaft darunter leiden würde, wie ähnliche Beispiele aus den Niederlanden und Großbritannien zeigen, berichtet EURACTIV France.


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Laut Landwirtschaftsminister Stéphane Travert liege es jetzt am Markt, die Bio-Landwirtschaft weiter voranzubringen. Die Nachfrage sei da. Und der Europaabgeordnete Eric Andrieu bestätigt: „Wenn wir uns entscheiden müssen, wollen wir lieber die Landnutzungs-Änderung unterstützen.“ Allerdings gibt er zu bedenken: „Diese Entscheidung kommt möglicherweise etwas zu früh.“



Bei zukünftigen EU-Reformen der GAP sollte die Bio-Landwirtschaft aber im Fokus stehen, fordert Andrieu: „Ökologische Landwirtschaft sollte der Haupt-Nutznießer der zukünftigen GAP sein. Leider sind wir noch weit entfernt von einer solchen Revolution in der Landwirtschaft.“


Florent Guhl, Chef der französischen Bio-Agentur weist darauf hin, dass innerhalb der EU in den vergangenen Jahren in nur zwei Ländern der Bio-Markt geschrumpft sei: In den Niederlanden und in Großbritannien. Auf der Insel sei die ökologisch bewirtschaftete Fläche zwischen 2010 und 2015 um ungefähr 29 Prozent – oder fast eine halbe Million Hektar pro Jahr – zurückgegangen.


Guhl erinnert: „Das sind auch die beiden Länder, die staatliche Subventionen für den Bio-Sektor gestrichen haben, weil sie der Meinung waren, er könne auf eigenen Füßen stehen.“ Er schlussfolgert aus den britischen und niederländischen Erfahrungen: „Wir dürfen die Unterstützung nicht sofort einstellen, wenn das Wachstum in einem Sektor gerade zum ersten Mal von der Nachfrage getragen wird.“


Die Europaweite Organisation für Bio-Landwirtschaft (IFOAM) kritisiert, mit dem Entzug von Subventionen verkenne die französische Regierung die Vorteile, die die Bio-Landwirtschaft für die Umwelt hat, und die vom Markt nicht ausreichend belohnt werden. Es sei „enttäuschend, dass die Regierung der ökologischen Landwirtschaft gerade dann den Rücken kehrt, wenn immer mehr Verbraucher und Landwirtschaftsexperten für einen verstärkten Wechsel hin zur grünen Landwirtschaft plädieren,” so Eric Gall, EU Policy Manager bei IFOAM.


Hintergrund


Die Bio-Landwirtschaft ist kein Nischenmarkt mehr. In Frankreich steht sie inzwischen für 7,3 Prozent der genutzten Ackerfläche und 10,8 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft – Tendenz in beiden Bereichen steigend, berichtet EURACTIV France weiter. Laut einer Studie von Agence Bio, der französischen Agentur für Bio-Landwirtschaft, erhöhte sich im ersten Vierteljahr 2017 die Zahl der Bauern, die auf Bio umgestiegen sind, um 9,2 Prozent.


Die Zahlen zeigten darüber hinaus, dass 58 Prozent der Franzosen die Bio-Landwirtschaft als Lösung für eine Vielzahl umweltbezogener Probleme ansehen würden und fänden, der Sektor solle weiterentwickelt werden. In Frankreich war der Bio-Markt im Jahr 2016 rund 7 Milliarden Euro wert – ein Anstieg um sieben Prozent gegenüber 2015.

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