Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Pflanzenschutz-Debatte

Freie Bauern und top agrar-Leser empört über Wieners Drogenvergleich

Die Freien Bauern gehen mit der EU-Grünen Sarah Wiener hart ins Gericht – und bieten ihr Fachberatung an. Auch bei den top agrar-Lesern ernten Wieners Aussagen wenig Verständnis.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Freien Bauern haben den Vergleich konventioneller Landwirte mit Drogensüchtigen durch die grüne Europaabgeordnete Sarah Wiener scharf kritisiert. „Wenn eine ungelernte Köchin, die sich ihren Öko-Gutshof in Brandenburg von Geldgebern aus der Stadt finanzieren lässt, uns erfolgreich wirtschaftenden Bauern Vorhaltungen macht, so ist schon allein das eine unerhörte Anmaßung“, sagte Christian Linne von den Freien Bauern am Mittwoch.

Den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf dem überwiegenden Teil der Betriebe mit einer Sucht gleichzusetzen, offenbare zudem Wieners ideologische Intoleranz, so Linne.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Wiener hatte den Vergleich in einem Interview geäußert, in dem es um die Zuständigkeiten von Umwelt- und Agrarausschuss des Europäischen Parlaments bei den geplanten Änderungen im Pflanzenschutzrecht ging.

Spritz-Verzicht nützt nicht unbedingt der Biodiversität

Linne stellte klar: Pflanzenschutzmittel würden nicht wie eine Droge das Leben eines konventionell wirtschaftenden Landwirts bestimmen, sondern sie seien ein Hilfsmittel unter vielen, noch dazu ein teures. Dass ein völliger Verzicht auf das Spritzen grundsätzlich der Biodiversität nütze, wie von Wiener mehrfach behauptet, kann der Praktiker nicht nachvollziehen: „Jeder gute Ackerbau, ob konventionell oder ökologisch, geht zulasten von Biodiversität, indem er die Kulturpflanze fördert und ihre Konkurrenz behindert.“

Dass ausreichend hochwertige und gesunde Lebensmittel nicht von selbst in der Wildnis entstehen, sollte einer Köchin eigentlich bekannt sein. Linne: „Mag sein, dass auf Wieners Gutshof das Unkraut sprießt, aber die Ökobauern, die ich kenne, haben weitgehend saubere Bestände. Das Geld wird nunmal mit Getreide und Kartoffeln verdient und nicht mit Kamille und Windhalm.“

Freie Bauern bieten Wiener Beratung an

Gerührt zeigten sich die Freien Bauern über die Sorge Wieners um die Unabhängigkeit der bäuerlichen Betriebe von der chemischen Industrie. „Wenn sie das wirklich ernst meint, sollten wir unbedingt miteinander ins Gespräch kommen“, wünscht sich Linne. Die Stärkung der Bauern in der Wertschöpfungskette sei immer eine agrarpolitische Gemeinsamtkeit mit den Grünen gewesen.

top agrar-Leser erzürnt

Eine ganze Reihe der top agrar-Leser zeigte sich bereits am Mittwoch empört über Wieners Äußerungen. Hans-Heinrich Wemken erkennt in Wieners Aussagen einen „narzisstischen grünen Bildungsdünkel“. Er kommentiert: „Dass sie als EU -Abgeordnete eine Volksgruppe wie die Bauern als ‚süchtig‘ nach Pflanzenschutzeinsatz stigmatisiert, zeugt von intelektueller, sozialer und politischer Borniertheit.“

Für Heinrich-Bernhard Münzebrock fehlt Sarah Wiener das nötige Fachwissen: „Man sollte (…) ihr erklären, dass Landwirte Pflanzenschutzmittel nur zielgerichtet einsetzen um ihre Erträge zu sichern und Kosten zu vermeiden. Die Aussage dieser Dame zeugt davon, dass sie keine Ahnung hat.“

Der top agrar-Nutzer „Jägershof GbR“ blickt Wieners Aussagen gelassen entgegen – sicherlich nicht ganz ohne Augenzwinkern: „Meine Familie hat auf unserem Hof den Bauernjörg, den 30jährigen Krieg und beide Weltkriege überstanden. Mit Geduld und Gelassenheit werde ich auch Frau Wieners ‚Ansichten‘ überstehen.“

Mehr zu dem Thema

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.