Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus Bayern

Freie Wähler wollen Schutzstatus von Saatkrähen senken

Weil die Saatkrähen massive Schäden in der Landwirtschaft verursachen, setzen sich die Freien Wähler im bayerischen Landtag dafür ein, dass die Krähen bejagt werden dürfen.​ ​

Lesezeit: 3 Minuten

­Seit einigen Jahren nehmen in Bayern die von Saatkrähen verursachten Schäden massiv zu. Besonders betroffen ist die Landwirtschaft, die bei der Aussaat und bei der Obsternte teils erhebliche Verluste zu beklagen hat. Die bisherigen Maßnahmen zur Vergrämung der Vögel haben das Problem nur verlagert: Die Tiere suchen sich neue Brutplätze und bilden dort große Kolonien. Mittels Antrag setzte sich die Fraktion der Freien Wähler im bayerischen Landtag deshalb diese Woche im Umweltausschuss für eine Herabsetzung des bisherigen Schutzstatus der Krähe ein.

Keine natürlichen Feinde für Saatkrähen

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

„Saatkrähen haben hierzulande praktisch keine natürlichen Feinde, wodurch sie sich in den vergangenen Jahren ungebremst vermehren konnten“, erklärt Hans Friedl, Mitglied im Umweltausschuss und Berichterstatter zu diesem Antrag. Längst führe die deutliche Zunahme der Bestände vielerorts zu massiven Problemen. „Betroffen sind nicht mehr nur ländlich geprägte Regionen, wo die Krähen innerhalb kürzester Zeit ganze Aussaaten vernichten, sondern auch besiedelte Gebiete. Dort machen sich die Krähen an Mülleimern, Fensterverklebungen oder Komposthaufen zu schaffen. Auch ihr Geschrei und ihre Hinterlassenschaften sind für Anwohner eine unzumutbare Belastung“, so Friedl.

Bundesrat soll Schutzstatus neu bewerten

Seine Fraktion will sich deshalb im Bundesrat für eine Neubewertung des Schutzstatus einsetzen. Ziel ist, dass die Saatkrähe in Deutschland in die Liste der jagdbaren Arten aufgenommen wird und bejagt werden darf – so wie dies in anderen europäischen Ländern bereits üblich ist. Dazu erklärt der umweltpolitische Sprecher Benno Zierer: „Saatkrähen waren tatsächlich vor einigen Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Die Tiere damals unter Schutz zu stellen, war richtig. Aber jetzt ist eine Änderung des Schutzstatus notwendig. Deshalb haben wir Berlin bereits vor zwei Jahren aufgefordert, aktiv zu werden. Da der Bund jedoch nicht bereit war, den Schutzstatus herabzusetzen, nutzen wir nun den Weg über den Bundesrat.“

Starke Vermehrung der Brutpaare

Dass die Statusänderung überfällig ist, lege auch der zweite Zwischenbericht des Modellprojekts zum Management der Saatkrähen in Bayern des Landesamts für Umwelt nahe, das die FW-Fraktion 2019 initiiert hatte. „Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Zahl der Brutpaare in den vergangenen Jahren derart vermehrt hat, dass der Schutzstatus nicht länger angezeigt ist“, so Friedl. Vogelschutz dürfe nicht höher bewertet werden als die berechtigten Interessen der Menschen. Gerade Biobetriebe seien nicht selten von existenzbedrohenden Ernteausfällen betroffen, weil das unvergällte Saatgut von den Krähen bevorzugt gefressen würde. Dabei stünden die landwirtschaftlichen Betriebe ohnehin bereits unter enormem Druck. „Berlin muss jetzt liefern. Das Credo muss lauten: Mensch vor Tier."

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.