Als „gutes Zeichen, dass sich viele Menschen Gedanken über grundlegende Fragen der Ernährung machen“, hat Bundeslandwirtschaftsminister Dr. Hans-Peter Friedrich die Demonstration von mehreren Tausend Menschen am vorletzten Samstag im Berliner Regierungsviertel gewertet. Er sehe dies als Indiz für eine steigende Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung, sagte der Minister beim Global Forum for Food and Agriculture (GFFA).
Der CSU-Politiker räumte ein, dass es unterschiedliche Vorstellungen über die künftige Agrarerzeugung gebe. Umso wichtiger sei jedoch, „dass man miteinander kommuniziert“. Friedrich: „Kommunikation ist entscheidend, um gemeinsam zu guten Lösungen zu kommen.“
Bäuerliche Betriebe fördern
Der Vorsitzende vom Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland, Prof. Hubert Weiger, rief dazu auf, das angestrebte Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA zu stoppen. Man wolle keine „Chlorhühnchen, Hormonfleisch und Gentechnik auf dem Teller“. Stattdessen gehe es um eine Landwirtschaft, „in der bäuerliche Betriebe gefördert werden statt Massentierhaltung und Export“.
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, warnte vor „immer größeren Beständen in immer intensiveren Haltungen mit immer mehr manipulierten Hochleistungstieren“ und forderte ein „neues Denken und Handeln in der Agrarpolitik“.
Der Vorsitzende vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, rief die Bundesregierung zu einer eindeutigen Ablehnung der Grünen Gentechnik auf. Die Zukunft aller Landwirte in Deutschland hänge davon ab, ob sie weiterhin gentechnikfrei produzieren könnten.
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