Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Futtermittelverband: Zertifizierungen von Palmöl sind kein Allheilmittel

Die vom Forum Nachhaltiges Palmöl und Bundesminister Christian Schmidt geforderteZertifizierung von Palmöl als Bedingung für einen Import sieht der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) kritisch. „Wir sehen mit Sorge die Waldbrände und die unsachgemäße Bewirtschaftung von Flächen“, konstatiert Dr. Baaken.

Lesezeit: 2 Minuten

Die vom Forum Nachhaltiges Palmöl und Bundesminister Christian Schmidt geforderteZertifizierung von Palmöl als Bedingung für einen Import sieht der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) kritisch.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

„Wir sehen mit Sorge die Waldbrände und die unsachgemäße Bewirtschaftung von Flächen“, konstatiert Dr. Hermann-Josef Baaken, Sprecher der Geschäftsführung des DVT. „Ich sehe allerdings in der Zertifizierung kein Allheilmittel zur Sicherung einer Nachhaltigkeit der Palmölproduktion.“ Stattdessen seien die Regierungen in den Produktionsländern gefordert, die gute fachliche Praxis und die Prinzipien der Nachhaltigkeit zu etablieren.


Eine Verpflichtung zur Zertifizierung über alle Lieferketten könne allenfalls einen ergänzenden Beitrag zur Sensibilisierung und Transparenz leisten. Der Weg von Bundesminister Schmidt, das Thema bei der Klimakonferenz in Paris Ende November anzusprechen, kann deshalb ein wichtiger Impuls auf dem Weg zu international anerkannten Standards sein.

 

Baaken betont: „Die Futtermittelwirtschaft verwendet nur in geringem Umfang Palmöl. Die Unternehmen setzen sich dennoch mit den Forderungen auseinander und wollen den Prozess bei der möglichen Umsetzung von realistischen Forderungen aus dem Markt begleiten. Eine Umstellung in der gesamten Futtermittelkette würde jedoch eine gewisse Anlaufzeit mit sich bringen.“ Deshalb sind allenfalls Vorgaben von Zielwerten über einen Zeitraum, der gemeinsam mit den Marktbeteiligten definiert werden muss, sinnvoll. Andere Wirtschaftsbereiche seien in größerem Umfang betroffen, sodass die Einflussmöglichkeiten der Futterwirtschaft für eine radikale/umfassende Veränderung gering seien.

 

Im Forum Nachhaltiges Palmöl erläuterte Baaken anlässlich der Gründung des Vereins am vergangenen Mittwoch in Berlin die Haltung der Futterwirtschaft und sagte zu, in den kommenden Sitzungen die Branche zu vertreten, auch wenn letztlich jedes Unternehmen Verantwortung übernehme und mit seinen Lieferanten und Kunden an Lösungen arbeite. Letztlich entscheide am Ende der Warenkette der Verbraucher und am Anfang der Inverkehrbringer. Dies sei in der Regel nicht der Mischfutterhersteller.

 

Wo es ernährungsphysiologisch möglich ist, würden einzelne Hersteller auch auf den Einsatz von Palmölprodukten verzichten und Substitute verwenden. Das ergab eine Marktumfrage innerhalb der Verbandsmitglieder. Palmöl wird vorrangig im Spezialfuttersektor, beispielsweise in der Kälberfütterung eingesetzt. Dort sind Alternativprodukte nur bedingt möglich, da Palmölprodukte über ein in diesem Sektor ideales Fettsäuremuster verfügen. Eine Basis für Zertifizierungen böte beispielsweise der vorhandene RSPO-Standard. Man dürfe sich allerdings nicht auf ein einziges System verlassen.



Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.