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Biodiversität

Öko-Regelungen: EU-Kommission macht konkrete Vorschläge

Die EU-Kommission legt konkrete Vorschläge für die Öko-Regelungen vor. Im Europaparlament diskutieren derweil Abgeordnete mit Wissenschaftlern neue Konzepte für eine artenreichere Agrarlandschaft.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Debatte um die Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) hält an. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat jüngst Vorschläge zur Ausgestaltung der GAP in Deutschland vorgelegt. Auch in Brüssel wird weiter diskutiert. Der Agrarausschuss des Europaparlaments setzte das Thema Biodiversität in der Agrarlandschaft in einer Sitzung am Montag auf seine Tagesordnung. Derweil schafft die EU-Kommission Fakten und legt konkrete Vorschläge für Maßnahmen vor, die künftig als Eco-Schemes (Öko-Regelungen) gefördert werden könnten.

Vorschläge für Eco-Schemes

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Die Liste der potentiellen Öko-Regelungen ist lang und umfasst neben bekannten Maßnahmen aus den Bereichen Agrarökologie und integriertem Pflanzenbau nun auch Tierwohl- und Agroforst-Maßnahmen. Konkret nennt die Kommission beispielsweise die Weidehaltung von Rindern, konservierende Bodenbearbeitung oder den Anbau von Pflanzensorten, die widerstandsfähiger gegenüber Klimaveränderungen sind, als förderfähige Praktiken. Die Öko-Regelungen sollen aus Mitteln der Ersten Säule finanziert werden. Die Maßnahmen sollen zu den Zielen des EU-Green Deal beitragen. Wichtig ist der EU-Kommission, dass die Maßnahmen regionalen Bedürfnissen angepasst werden und die Liste daher als Grundlage für die Debatten über die nationalen Strategiepläne anzusehen ist. Wo die Brüsseler Behörde Handlungsbedarf für Deutschland hat sie bereits in einem Leitfaden klar gemacht, der zur Zeit zwischen Bund und Ländern diskutiert wird.

Wissenschaftler fordert artenreichere Blühstreifen

Das Europaparlament hat mit Wissenschaftlern über die Auswirkungen von Blühstreifen debattiert, die im Rahmen des Greenings von vielen Landwirten angelegt wurden. Bisher werden mit Blühstreifen vor allem die Bestäuber unter den Insekten unterstützt, hielt Felix Wäckers von der Universität Wageningen laut „aiz.info“ fest. Zukünftig sollen die Blüten verstärkt danach ausgesucht werden, ob sie über die Vermehrung von Nützlingen auch den natürlichen Pflanzenschutz verbessern, erklärte der Professor bei einer Anhörung in dieser Woche im Agrarausschuss des EU-Parlaments. Blühstreifen sollten von ihrer Anlage her und von der Mischung der Blütenpflanzen Bestäubern und Nutzinsekten gleichzeitig zugutekommen. Die Landwirte sollten die Artenvielfalt nicht als Belastung, sondern als eine Chance ansehen, bedeutete Wäckers den Abgeordneten im Ausschuss. Der Professor hat ausgerechnet, dass die Landwirtschaft weltweit einen Nutzen von 90 Mrd. € pro Jahr durch die Bestäuber hat und einen noch größeren Nutzen von 320 Mrd. € pro Jahr durch den natürlichen Pflanzenschutz.

Kritik der Parlamentarier

Wie das Nachrichtenportal „aiz.info“ berichtet, blieben die meisten EU-Abgeordneten im Agrarausschuss skeptisch gegenüber den Forderungen aus der Strategie für den Artenschutz der EU-Kommission. Ulrike Müller (Freie Wähler) aus Deutschland fragte nach, ob der Artenschutz wirklich ein überzeugendes Geschäftsmodell für die Betriebe sei, wie es die EU-Kommission behaupte. Am Schluss bleibe der Landwirt auf den Kosten sitzen und werde selbst gefährdet, gab Müller zu bedenken. Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen 10% der Ackerfläche für den Artenschutz seien viel zu oberflächlich, bemängelte der italienische Christdemokrat Herbert Dorfmann. Für Gegenden wie die Alpen, in denen es ausreichend Flächen für den Erhalt der Arten gebe, seien die 10% viel zu hoch, warf Dorfmann ein. Die Strategie der EU-Kommission sei für ihn besserwisserisch und lasse die Landwirte außen vor.

Unterstützung der Grünen

Laut „aiz.info“ verteidigte der Deutsche Martin Häusling von den Grünen die Ideen der EU-Kommission zum Artenschutz. Für Häusling ist der Rückgang der Arten ähnlich bedrohlich wie der Klimawandel. Zudem wies er seine Kollegen darauf hin, dass die EU-Kommission nicht 10% der Ackerfläche stilllegen wolle, sondern lediglich die Agrarchemie von diesen Flächen verbannen wolle.

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