Die Verbände BUND, DNR, NABU und WWF fordern von EU-Agrarkommissar Phil Hogan einen drastischen Kurswechsel bei den Agrarsubventionen, die immerhin 38 Prozent des EU-Haushalts ausmachen. Sie kritisieren, dass der Großteil der Fördergelder in pauschale, flächenbezogene Agrarsubventionen fließt und damit intensivere Produktionsmethoden zum Schaden von Natur und Landwirten gefördert werden.
Eine neue Agrarpolitik ab 2020 müsse fair zu Bauern und Verbrauchern, ökologisch nachhaltig und global verantwortungsvoll ausgerichtet sein, heißt es. Die Verbände wollen daher eine gezielte Förderung von Leistungen zum Beispiel im Naturschutz. Auch eine verbesserte Tierhaltung müsse unterstützt und aktiv vorangetrieben werden. Außerdem soll der Pflanzenschutz- und Düngemitteleinsatz verringert werden.
„Die Zukunft der deutschen und europäischen Landwirtschaft wird in den kommenden Monaten verhandelt. Derzeit ist die Agrarpolitik eine enorme Bedrohung für die Artenvielfalt, führt zu einem massiven Höfe-Sterben, schädigt die ländlichen Regionen und wird ihrer globalen Verantwortung für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung nicht gerecht", so Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland. Europa brauche daher eine wirkliche Reform der Agrarpolitik. "Unsere Natur und unsere Landwirte müssen geschützt werden. Wenn gemeinsam zehntausende Menschen aus ganz Europa dies von der EU-Kommission fordern, kann sie uns nicht einfach überhören“, sagt Heinrich.
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