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„Gemeinwohlprämie“ soll Landwirte für Umweltleistungen entlohnen

Die Landschaftspfleger in Deutschland halten einen neuen Förderansatz in der europäischen Agrarumweltpolitik für geboten.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Landschaftspfleger in Deutschland halten einen neuen Förderansatz in der europäischen Agrarumweltpolitik für geboten. Mit Blick auf die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nach 2020 stellte der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) kürzlich ein Fördersystem vor, bei dem die Landwirte für ihre individuellen Gemeinwohlleistungen in den Bereichen Biodiversität, Klima- und Gewässerschutz über eine „Gemeinwohlprämie“ honoriert würden. Dabei könnten Landwirte unternehmerisch frei entscheiden, auf welchen Flächen sie Gemeinwohlleistungen erbringen oder ob sie die Produktion in den Vordergrund stellen wollten.


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Der DVL-Vorsitzende und CSU-Bundestagsabgeordnete Josef Göppel erklärte, während bisher den Landwirten eher Hürden gesetzt worden seien, um Zahlungen wie die Greeningprämie zu erhalten, würden mit der Gemeinwohlprämie die aktuell erbrachten Umweltleistungen über Punkte bewertet und entgolten. Das sei ein entscheidender Perspektivwechsel für die GAP, betonte Göppel.


Er verwies auch darauf, dass es bereits vergleichbare Überlegungen im französischen Landwirtschaftsministerium gebe. Uwe Dierking von der DVL-Koordinierungsstelle Schleswig-Holstein berichtete, dass die „Gemeinwohlprämie“ anhand eines Modellprojekts in dem nördlichen Bundesland zusammen mit Praxisbetrieben entwickelt und durch Freilanduntersuchungen überprüft worden sei. Hierbei handle es sich um eine Bewertungsmethode, mit der landwirtschaftliche Gemeinwohlleistungen anhand von Betriebsdaten ermittelt und durch einen Gesamtpunktwert abgebildet würden.


Die Landwirte könnten dann über einen Betriebsrechner die Wirtschaftlichkeit der Umweltmaßnahmen kalkulieren und entscheiden, ob es sich für sie lohne, mehr Nahrungsmittel oder mehr Umweltleistungen zu produzieren.


Freiwilligkeit der Maßnahmen betont


Wie das schleswig-holsteinische Modellprojekt mit 100 Betrieben gezeigt habe, würden die Landwirte insbesondere unproduktivere Standorte extensivieren und dementsprechend ihre Punktezahl erhöhen, erklärte Dierking. Nach Ansicht des DVL ist dies ein klassischer Win-Win-Effekt, da häufig genau diese Flächen für seltene Tier- und Pflanzenarten interessant sind.


Der CSU-Europaabgeordnete und Agrarpolitiker Albert Deß lobte in der Diskussionsrunde, wie zuvor der DVL-Vorsitzende Göppel die Freiwilligkeit der „Gemeinwohlprämie“. Allerdings mahnte Stefan Leiner von der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission an, dass es trotz Freiwilligkeit der Landwirte Allgemeinstandards für den Umweltschutz geben müsse, die nicht unterschritten werden dürften.


Auch der Direktor der Generaldirektion Landwirtschaft der Europäischen Kommission, Dr. Georg Häusler, gab zu bedenken, dass Freiwilligkeit nicht alle Probleme löse und es dazu wirkungsvolle finanzielle Anreize brauche.


Vom DVL wurde herausgestellt, dass die in der „Gemeinwohlprämie“ enthaltenen Umweltmaßnahmen und entsprechend das Punktesystem auf die individuellen Gegebenheiten der verschiedenen Regionen in Deutschland und Europa angepasst werden müssten. Dieser Ansatz wurde vom Agrarökologen Prof. Davy McCracken vom „Scotland Rural College“ bekräftigt. Dabei handle es sich um eine besondere Herausforderung, da es in Europa sehr heterogene Agrarsysteme und -strukturen gebe, stellte McCracken fest.


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