Nach Medienberichten hat die EU-Kommission den Import neuer gentechnisch veränderter Sojabohnen der Firmen Bayer und Monsanto erlaubt. Sie dürfen demnach in Lebens- und Futtermitteln verwendet werden. Laut dem Umweltverein Testbiotech hatten die Unternehmen zuletzt Druck gemacht, da sie das patentierte Saatgut bereits in den USA verkauft hatten und jetzt die Ernte in der EU vermarkten wollen.
Die Sojabohnen können mit Glyphosat in Kombination mit Herbiziden wie Dicamba oder Isoxaflutol gespritzt werden. Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) hatte festgestellt, dass es aufgrund der aktuellen Datenlage nicht möglich ist, die gesundheitlichen Risiken der Rückstände der Spritzmittel zu bewerten und entsprechende Grenzwerte festzulegen.
Nach einem jüngst von Testbiotech veröffentlichten Gutachten sollen Rückstände, die insbesondere aus den kombinierten Anwendungen dieser Spritzmittel stammen, ein höheres Risiko aufweisen, das Erbgut zu verändern und Vergiftungen der Leber sowie Tumore auszulösen, als die einzelnen Ausgangsstoffe. Sowohl Verbraucher als auch Nutztiere könnten der Kombination dieser Rückstände ausgesetzt sein, warnen die Gegner. Es gebe derzeit weder verlässliche Grenzwerte für die Rückstände, die von diesen Spritzmitteln stammen, noch habe die EU-Behörde EFSA ihre Kombinationswirkung untersucht.
„Diese Zulassung wirkt wie eine Generalprobe für TTIP und CETA. In Brüssel regiert die Gentechnik-Industrie offensichtlich schon jetzt mit“, sagt Christoph Then von Testbiotech. „Die EU-Kommission riskiert ihre Glaubwürdigkeit für die Interessen von Monsanto und Bayer. Angeblich wurde die Zulassung der Soja bereits vor Wochen im Rahmen der Freihandelsgespräche zugesagt.“