Neuseeländische Forscher haben erstmals durch gentechnische Eingriffe eine Kuh gezüchtet, bei der das Gen für das allergieauslösende Eiweiß Beta-Laktoglobulin blockiert ist. Da 2 % der Säuglinge darauf allergisch reagieren, versprechen sie sich mit der allegergenfreien Milch ein großes Geschäft. Bislang war eine nachträgliche Behandlung der Milch recht aufwändig und teuer.
Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, haben die Wissenschaftler dazu ein kleines Genstück in das Erbgut von befruchteten Rinder-Eizellen eingeschleust. Dadurch produzierten die Zellen kleine Moleküle, die das Gen für das Milcheiweiß blockieren. Der Milch des Kalbs fehle somit nicht nur das allergieauslösende Beta-Laktoglobulin, sie enthalte sogar doppelt so viel Kaseine, schreiben die Forscher aus Hamilton. Das sei ein Vorteil, denn dadurch enthalte die Milch mehr Calcium, eigne sich aber auch besonders gut zur Käseherstellung.
Dass das Kalb keinen Schwanz hat, soll laut den Neuseeländern allerdings nicht mit ihrem Gentechnikeingriff zusammenhängen. Vermutlich habe die beim Klonen ausgewählte Zelle zufällig diese Mutation in sich getragen, heißt es. (ad)