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Mehr Tierwohl

Gesellschaftlich akzeptierte Nutztierhaltung ist möglich

Deutsche Forscher sind überzeugt, dass ein hohes Tierwohlniveau in den Ställen möglich ist, ohne das die Bauern aussteigen und sich die Tierhaltung ins Ausland verlagert.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Politik könnte ein hohes Tierwohlniveau in Deutschland durchsetzen, ohne dass es zu einer Verlagerung der Tierhaltung in ausländische Standorte mit niedrigeren Standards kommt. Diese Auffassung vertritt die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) im Zwischenbericht ihres vor sieben Jahren eingerichteten Fachforums Nutztiere.

Die Wissenschaftler begründen ihre Einschätzung mit der sehr hohen Bedeutung, die die hiesige Bevölkerung dem Tierwohl im Vergleich zu anderen gesellschaftlichen Zielen beimesse. Eine Voraussetzung für den Erfolg einer solchen Strategie sieht die DAFA in dem erforderlichen politischen Willen, die Entwicklung der Nutztierhaltung „kraftvoll“ zu gestalten.

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Dabei müsse unter anderem geklärt werden, wie weit Deutschland seine Nutztierhaltung von dem „Kostenminimierungspfad“ fortführen wolle, der sich in einer globalisierten Wirtschaft für den Großteil der Produktion mehr oder weniger automatisch einstelle.

Politisch entschieden werden müsse ferner darüber, ob Deutschland die Weiterentwicklung seiner Nutztierhaltung im nationalen Alleingang oder im Einklang mit den anderen Mitgliedstaaten betreiben und anspruchsvolle Tierwohlziele nur in einem hochpreisigen Nischensegment oder in der gesamten Breite des Agrarsektors realisiert werden sollen. Schließlich müsse die Politik eine Antwort darauf geben, wie Zielkonflikte etwa zwischen „Tierwohl“ und „Emissionsminderung“ ausbalanciert werden können.

„Die konkrete Beantwortung solcher Fragen wäre von großer Bedeutung, um sowohl der Wirtschaft als auch der Wissenschaft eine bessere Orientierung für ihr künftiges Handeln zu geben“, heißt es in dem DAFA-Zwischenbericht.

Politische Kunst gefragt

Neben grundsätzlichen politischen Weichenstellungen misst die DAFA der Organisationsstruktur für deren Steuerung eine maßgebliche Rolle bei. Zwar komme dem Bund eine besondere Führungsverantwortung zu, so die Wissenschaftler. Allein sei er jedoch nicht in der Lage, das hochgesteckte Ziel einer „gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“ zu erreichen. Vielmehr bedürfe es dafür einer verbindlichen Kooperation zwischen Bund und Ländern.

Als Beispiel wird auf den Stallbau verwiesen. Wer einen kostspieligen „Stall der Zukunft“ errichten wolle, benötige die Unterstützung von Bund und Ländern gleichermaßen. Die reiche von der finanziellen Förderung über bau- und umweltrechtliche Genehmigungen bis zu einer verlässlichen Zusage, einen innovativen Stall mindestens zehn Jahre lang betreiben zu dürfen. Eine enge Bund-Länder-Zusammenarbeit sei auch für den unverzichtbaren Brückenschlag zwischen Bund- und Landesforschung sowie zwischen Forschung und Praxis erforderlich.

Die politische Kunst wird der DAFA zufolge darin bestehen, im Verbund von Bund und Ländern eine Gremien-Architektur zu schaffen, die eine breite Partizipation ermögliche, gleichzeitige arbeitsfähige Einheiten schaffe und schließlich die Arbeitskreise verzahne, so dass eine Strategie aus einem Guss entstehe und umgesetzt werden könne.

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