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Getreidemangel

Grüner EU-Agrarpolitiker für Ende der intensiven Tierfütterung

Bauern würden besonders die Rinder mit der Verfütterung von Getreide zur Hochleistung treiben, behauptet Martin Häusling (Grüne). Er empfiehlt die Grünfutternutzung, um den Getreidemangel abzufedern.

Lesezeit: 3 Minuten

Angesichts der weltweiten Knappheit von Getreide aufgrund des Ukrainekriegs plädiert der grüne Europaabgeordnete Martin Häusling für eine Umstellung der Tierfütterung. Gegenüber Radio Bayern 2 behauptete der Biobauer, dass die Landwirte ihre Tiere zu intensiv fütterten – vor allem bei der Rindermast.

„Nicht deshalb, weil sie es bräuchten, sondern weil wir die Mastdauer verkürzen oder dass Kühe mehr Milch geben", sagte Häusling. "Wir haben sie mit viel Getreide zur Hochleistung getrieben. Das können wir ändern." Man könne Kühe auch anders füttern, sie seien ja in erster Linie Nutzer von Grünland.

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Weltweit würden 20 % des Getreides an Tiere verfüttert, in Europa seien es 60 %, beklagt der Grünen-Politiker. Auch darüber müsse man nachdenken. Häusling sprach sich dafür aus, die Produktion von Agrotreibstoffen "rapide einzuschränken". Derzeit würden in Europa etwa 12 % der Ernte zu Agrotreibstoffen verarbeitet, dieses könne man auch für die Ernährung zur Verfügung stellen.

Häusling rechnet damit, dass die Bauern wegen der gestiegenen Weizenpreise mehr Getreide anbauen werden. Das sei natürlich ein Anreiz, um Fruchtfolgen zu ändern. Eine Umwandlung von Brachflächen für den Anbau von Weizen hält er hingegen für wenig sinnvoll, "weil die Ackerflächen, die jetzt als Brachflächen genutzt werden, sind ja nicht die ertragreichsten. Das wird nicht viel bringen".

Höfesterben Folge verfehlter Politik

Vergangene Woche hatte sich Häusling bereits zur Agrarpolitik geäußert. So belege eine neue Studie, dass der Strukturwandel Millionen von Arbeitsplätzen auf dem Land gekostet habe – und weitere Millionen kosten wird, wenn die Politik nicht eingreift. Häusling mahnt daher eine radikal veränderte Subventionspolitik an.

„Führende Vertreter der europäischen Bauernverbände nehmen den eklatanten, nicht enden wollenden Rückgang der Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe schulterzuckend und als eine Art Naturgesetz gedankenlos hin. Das ist schon deshalb irritierend, weil allein zwischen 2003 und 2016 fast ein Drittel der Höfe verschwand. Doch von den verbliebenen rund 10 Mio. Höfen drohen bis 2040 weitere zwei Drittel aufzugeben. So dass nicht einmal mehr 4 Mio. übrigbleiben – ein Viertel des heutigen Stands", beklagt der Politiker.

Er befürchtet, dass es die wachsende Konzentration in Gunstlagen dort immer schwieriger machen wird, Ziele des Arten-, Wasser- und Klimaschutzes adäquat umzusetzen, zumal mit der schrumpfenden Zahl der Unternehmen die Flächengröße erheblich in aller Regel zunimmt.

Und wenn die Flächenprämien weiter das zentrale Instrument der EU-Politik blieben, werde die "unheilvolle Spirale in Gang gesetzt bleiben, und sie wird weiter angeheizt". Und weiter sagte er: "Dann kassieren Großbetriebe weiter ungeniert ab – und die Kleinen bekommen Almosen, mit denen sie auf Dauer nicht konkurrenzfähig bleiben."

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