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Getreidepreise sollen durch Klimawandel anziehen
Durch die Erderwärmung sollen sich die wichtigsten Getreidesorten in Zukunft verteuern, weil die Erträge zurückgehen. Das haben Forscher in einer Simulation der Ernteerträge berechnet. Die Prognosen sind aber sehr unsicher.
Durch die Erderwärmung sollen sich die wichtigsten Getreidesorten in Zukunft verteuern, weil die Erträge zurückgehen. Das haben Forscher in einer Simulation der Ernteerträge berechnet. Die Prognosen sind aber sehr unsicher.
Wie der Spiegel berichtet, könnte der Klimawandel die Ernte bis 2050 verknappen, so dass die Preise für Weizen, Reis, Mais und Soja im fünfjährigen Durchschnitt 10 bis 60 % höher lägen als ohne Klimawandel. Dürren könnten die Preise zeitweise noch deutlich höher treiben, heißt es in der internationalen Großstudie "AgMIP", die jetzt in Potsdam vorgestellt wurde.
Für die Prognose haben Wissenschaftler die Wirkung des Klimawandels auf den Getreidehandel berechnet. Anhand der Ernteerträge simulierten anschließend neun ökonomische Modelle, wie sich im Welthandel neue Marktpreise für die wichtigsten Getreidesorten einstellen. Voraussetzung ist, dass bis Mitte des Jahrhunderts 9 Mrd. Menschen auf der Erde leben und die Wirtschaftsleistung stetig zunimmt. Laut den Forschern sind die Unsicherheiten der Ergebnisse hierbei zwar erheblich, die Trends ließen sich aber zufriedenstellend ablesen.
So erwarten die Fachleute, dass zahlreiche Anbaugebiete etwa in Südeuropa oder Südasien im Zuge des Klimawandels den Modellen zufolge weniger Niederschlag abbekommen könnten. Die Düngewirkung des Treibhausgases CO2 auf das Getreidewachstum und die Ausdehnung von Anbauflächen in höhere Breiten dürften die regional vermehrte Trockenheit nicht ausgleichen können, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.
Das Verständnis der Klimawirkungen sei aber noch sehr gering, geben sie zu. Zudem gehe man bei den Berechnungen von heutigen Handelsbeziehungen aus. Für genauere Prognosen seien daher bessere Klima- und Computermodelle notwendig, heißt es. (ad)
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